Ich spiele Slide-Gitarre, ich spiele Blues, aber es ist Rock´n´Roll, den ich auf meine eigene Art interpretiere, ist die Beschreibung von ERIC SARDINAS, dem amerikanischen Bluesrock-Gitarrist mit kubanischen und italienischen Wurzeln. Sie sei die treibende Kraft hinter seiner Musik – eine nahtlose Mischung aus Blues-Tradition und der unbändigen Energie des Rock. Nun veröffentlicht er mit Midnight Junction, nach neun Jahren, ein neues Album und wurde dabei von Gastmusiker wie Drummer Chris Frazier (WHITESNAKE, FOREIGNER), Bassist Koko Powell (LENNY KRAVITZ, SHEILA E), Keyborder David Schulz (THE GOO GOO DOLLS, BO DIDDLEY) und als ganz besonderen Gast die Blues-Mundharmonika-Legende Charlie Musselwhite unterstützt. Dann steht dem Anhören ja nichts mehr im Weg.
Sage und schreibe dreizehn Lieder sind auf dem Album vertreten und schon der Opener Long Shot geht ins Blut. Das liegt vor allem am Spiel der Slide-Gitarre und zu einem großen Teil am Gesang von Eric. Man ist sofort vom Bluesrock Sound gefangen genommen. Wesentlich rockiger kommt der Song Tonight daher und ich würde ihn schon mehr in den Country-Rock Bereich ansiedeln und er macht Spaß. Sehr interessant ist der bluesgetränkte Song Said And Done, der mit einem sehr variantenreichen Gesang aufwartet, der mit einer guten Portion Rock´n Roll-Feeling das Lied aufwertet. Ein wahres Highlight ist Planks Of Pine, der richtig krachend um die Ecke kommt, aber auch wieder mit leichtem Blues-Sound versehen ist. Was für eine Stimme! Mit einem gehörigen Schuss Southern Feeling wurde das Lied Julep gewürzt und die Slide-Gitarren wurden gekonnt in den Vordergrund positioniert. In jedem Western Movie könnte das nächste Stück Swamp Cooler am Anfang seinen Platz finden. Wenn dann die Blues-Mundharmonika-Legende Charlie Musselwhite mit einsteigt bekommt man wirklich eine Gänsehaut. Der instrumentale Song kommt sehr gut ohne Gesang aus, denn die Gitarren- und Mundharmonika-Parts sprechen für sich.
Einen waschechten Blues-Song bekommen wir mit Miracle Mile geboten, der mit Erics Gesang versehen zu einem Erlebnis wird. Danach gehen wir beim nächsten Stück Laundromat (im Original von Rory Gallagher) in den Waschsalon. Vom Sound her wurde der Song mit einem energiegeladenen Sound aus rockigen, manchmal etwas verwirrenden Passagen versehen, so dass man sich diesen doch mehrmals anhören muss um Zugang zu finden. Gefühlvoller geht es dann bei Muddy Water zu, denn beim bluesigen Sound wurden die Gitarren ein wenig zurückgefahren und dafür aber verstärkt auf Banjo Und Hammondorgel gesetzt. Mit einem rockigen Groove einer gehörigen Portion Blues wurde Lock And Key versehen. Die Highlights bei diesem Stück sind die perfekt in Szene gesetzte Slide-Gitarre und die Background-Chöre. Nach dem bluesgetränkten Lied White Lightnin’ bekommen wir mit Liquor Store einen ziemlich lustigen Song, der sich, den Hintergrundgeräuschen nach zu urteilen, genau in diesem aufgenommen wurde und das in einem bluesigen Gewand. Den Abschluss dieses Albums bildet der instrumentale und ziemlich balladeske Song Emilia, auf dem ERIC SARDINAS uns zeigt, was für ein guter Gitarrist er doch ist.
Nach dem Anhören des Albums bin ich fasziniert, denn Midnight Junction von ERIC SARDINAS ist ein herausragendes Album, welches sich nicht nur Fans von Blues, Rock oder teilweise auch Country Rock anhören sollten. Durch den fantastischen Gesang werden alle Songs zu Highlights, denen man sich nicht entziehen kann.
Trackliste
01. Long Shot
02. Tonight
03. Said And Done
04. Planks Of Pine
05. Julep
06. Swamp Cooler
07. Miracle Mile
08. Laundromat
09. Muddy Water
10. Lock And Key
11. White Lightnin’
12. Liquor Store
13. Emilia
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Veröffentlichung: 13.10.2023
Stil: Rock, Blues, Bluesrock
Label: earMusic/Edel
Facebook: facebook.com/EricSardinas
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