Die Pandemie hat viel Negatives über die Welt gebracht, war manchmal aber auch Nährboden für gute Dinge. So befanden sich Immunity gerade am Anfang ihrer Gründung, als die Lockdowns und Kontaktbeschränkungen über uns herbrachen - für viele zarte Pflänzchen war dies sicherlich das aus. Auch im Falle der Nürnberger Formation brachen schnell zwei der vier Gründer weg, was den anderen beiden aber nur Auftrieb gab. Gemeinsam begannen Nik und Adrien mit der Verwirklichung ihrer Vision, kamen unter die Fittiche von Produzent Christoph Wieczorek (Annisokay) und produzierten Songs. Mittlerweile ist das Line Up wieder auf fünf Köpfe herangewachsen und vor wenigen Tagen konnte das erste Album Immunty der Öffentlichkeit präsentiert werden!
Darauf zu hören ist starker Metalcore, der gekonnt zwischen melodiösen Parts und Metal-Segmenten wechselt. Dass die Protagonisten unterschiedlichste Einflüsse aus Genres von Rock, über Metal bis hin zu Synthpop mit sich bringen, tut dem Ergebnis definitiv gut! Bereits beim Opener Creatures spürt man die vielschichtige Kreativität, die sich anschließend durch das Sonwriting des gesamten Albums ziehen soll. Immunity mögen in dieser Form Newcomer sein, bringen aber durch ihre Vorerfahrung und die Hilfe ihres professionellen Produzenten Kompositionen und Spannungsbögen aufs Parkett, an denen sich weniger talentierte Musiker definitv die Zähne ausbeißen würden. Dabei spürt man auch die emotionalen Backgrounds, welche zu den Songs geführt haben. So ist das berührende Of Hopes And Fears unter dem schockierenden Eindruck des Einfalls Putins in der Ukraine entstanden... Für die meisten HörerInnen sicherlich gut nachvollziehbar. Überaus Freude macht mir persönlich auch Sounds Like A Melody. Nicht nur, weil die Version echt zündet, sondern auch, weil ich mich zufällig gerade erst in einem Interview mit Marian Gold über dessen Meinung zu Coversongs im Allgemeinen und zu solchen zu Alphaville-Liedern unterhalten habe - und ich bin mir sicher, sollte er diese Immunity-Interpretation seines Klassikers zu hören bekommen, er wird seine wahre Freude daran haben.
Aber zurück zu Breathe. Tatsächlich kann man einfahc nur festhalten, dass Immunit hier ein Glanzsstück gelungen ist. Selbst wenn es sich nicht um ein Debütalbum handeln würde, wäre das Teil verdammt stark und überzeugend - als Erstling ist es eine Hausnummer, mit der die Jungs die eigene Messlatte gleich mal ziemlich hoch legen. Einziger Wermutstropfen: Mit gerade mal 36 Minuten Spielzeit ist der Spaß schnell wieder vorbei. Zumindest, wenn man vergisst, die Repeat-Taste zu drücken.
Trackliste
01. Creatures
02. Faceless Void
03. Of Hopes And Fears
04. The Watcher
05. Poisoned Arrow
06. Sunset Over The Empire
07. House Of Mirrors
08. Spreading Black Wings
09. Mourning Star
10. One Last Time
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Veröffentlichung: 12.08.2022
Stil: Metalcore
Label: Recordjet
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