Einer der sympathischsten Menschen aus den alternativen Musikbereichen ist und bleibt der alte Meister Joachim Witt - das kann ich aus dem einen oder anderen Intervew-Erlebnis heraus sagen. Joachim hat seit seinen NDW-Anfängen in den 80ern Musikgeschichte geschrieben, sich und seine Kunst in den 90ern quasi neu erfunden und geht bis heute seinen ganz besonderen Weg, vor dem man als Musikfan einfach nur seinen Hut ziehen kann. Auch mit seinem neuen Album Rübezahls Reise durfte ich mich auf vielen Wegen befassen - bisher vor allem im Printbereich. Die Rezension der LP hier auf Nightshade kommt jetzt, mit kleiner Verzögerung, aber dafür auch mit viel Liebe.
Rübezahls Reise ist der würdige Abschluss der "Rübezahl"-Trilogie, welche Joachim Witt in den letzten Jahren geschaffen hat. Und es ist ein Album geworden, welches keine Wünsche offen lässt. Gleich mit dem mächtigen Opener und Quasi-Titeltrack Rübezahl holt der Maestro den Hörer ab, um ihn dann mit In Einsamkeit vollends ins Werk zu ziehen - hier gibt übrigens Chris Harms von Lord Of The Lost ein Gastspiel, der den Song auch geschrieben und zudem das Album produziert hat.
Joachim Witt präsentiert im Laufe der Spielzeit einen intensiven Track nach dem anderen, wobei mit dem epischen Shandai Ya (zusammen mit dem Chor The Mystery Of The Bulgarian Voices) und Die Wölfe ziehen zur Mitte hin die Gänsehaut besonders gereizt wird. Ein weiterer, subjektiver Liebling ist der emotionale Ausklang mit Ich spür die Liebe in mir.
Die erwähnten Stücke sind aber nur die besonders funkelnden Diamanten in einem Konvolut aus elf Edelsteinen. Klar, man muss den "modernen" Joachim Witt-Sound grundsätzlich mögen, um mit seinem neuesten Machwerk etwas anfangen zu können - ist dies aber der Fall, findet man in Rübezahls Reise eine Menge Erfüllung!
Trackliste
01. Rübezahl
02. In Einsamkeit (feat. Chris Harms)
03. So fern
04. Shandai Ya (feat. The Mystery Of The Bulgarian Voices)
05. Die Wölfe ziehen
06. Abendwind
07. Das Leben in mir
08. Stern (feat. Claudia Uhle)
09. Die Seele
10. Bernstein
11. Ich spür die Liebe in mir
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Veröffentlichung: 25.02.2022
Stil: Dark Rock/NDH
Label: Ventil
Website: joachimwitt.de
Facebook: facebook.com/joachimwittmusik
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