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Die amerikanische Progrock-Formation Sunrunner existiert offenkundig schon seit mehr als zehn Jahren, ist mir aber nun erstmals auf den Plattenteller gekommen, Ganz frisch haben die Herren nämlich eine Scheibe namens Sacred Arts Of Navigation veröffentlicht - diese konnte ich mir nun ein paar Mal anhören und möchte meine diesbezüglichen Erfahrungen nun mit Euch teilen.
Als erstes Mal fällt mir das Cover positiv auf - ein Thema, welches im digitalen Zeitalter all zu oft vernachlässigt wird. Das Artwork von Sacred Arts Of Navigation zeigt einen amerikanischen Ureinwohner und wirkt dadurch eher spirituell und naturbezogen, offenbart jedoch auf den zweiten Blick ein offenbar notgelandetes Raumschiff, dem der Herr entstiegen scheint. Das Ganze hat ein cooles SciFi-Flair, wie man es von Buchcovern des Genres aus den 70ern und 80ern kennt - gefällt mir außerordentlich und regt gleich die Fantasie an. Mman möchte die Geschichte dahinter erfahren.
Inwieweit dies auf dem Album tatsächlich geschieht, kann ich nun nicht sagen, dafür bin ich bezüglich der Lyrics nicht genug in die Tiefe gegangen, aber die Interpretationsspielräume sind selbstredend gegeben. Musikalisch entdecke ich bei Sunrunner Höhen und Tiefen. Hin und wieder - z.B. im Instrumental Dragonship - ist mir der Sound der Band zu schneidig, zu knarzig, aber das ist subjektiver Geschmack. Auch kann ich nicht jeden Wechsel innerhalb jedes Songs nachvollziehen, da wirken die Parts manchmal zu sehr zusammengeschustert - aber auch das geht mir in diesem Genre oft so und wird Liebhabern vielleicht genau auf diese Art gefallen.
Auf der Haben-Seite steht viel Kreativität und Herzblut. Während ich anfangs noch nicht so recht ins Album finde, bietet Sacred Arts Of Navigation zur Mitte hin ziemlich überzeugende Momente. Da wäre zum einen mein Favorit mit dem Titel Where Is My Home - ein Song, der einen wirklich guten Drive hat. Und anschließend überraschen die US-Rocker mit einer instrumentalen Akustik-Nummer namens Acadia Morning Ride, die nicht nur das Gesamtwerk auflockert, sondern mit ihrem Latin-Tribal-Flair echt verzaubert - und das obwohl ich bei solchen Klängen nicht oft dermaßen aufhorche.
Auch bärenstark ist der Abschluss mit Navigating The Apocalypse - der Zwölfminüter steckt voller Inspiration und erzählt in sich seine Geschichte, wobei hier wirklich alles toll ineinander greift und man sich darin gut verlieren kann.
So bläst mich Sacred Arts Of Navigation nicht vollends weg, hat meine Zeit andererseits sicherlich nicht verschwendet. Inwieweit Sunrunner damit zu neuen Bekanntheits-Ufern navigieren können, mag ich nicht beurteilen - wer es progressiv mag, sollte der Band aber definitiv eine Chance geben.
Trackliste
01. The Launch
02. Promise Of Gold
03. Faraway Worlds
04. Invisible Demon Of Ideology
05. Where Is My Home
06. Acadia Morning Ride
07. Obstacle Illusion
08. Dragonship
09. Last Night In Tulum
10. No Mess, No Magic
11. Navigating The Apocalypse
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Veröffentlichung: 11.03.2022
Stil: Progressive Rock/Metal
Label: Fastball Music
Website: sunrunnermusic.com
Facebook: facebook.com/sunrunnermusic
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