Mangelnden Fleiß kann man Herrn Alexander Spreng wahrlich nicht vorwerfen. Im Frühjahr noch hat er mit Asp sein zweiteiliges Werk "Verfallen" durch die zweite Folge namens Fassaden vervollständigt, nun steht schon ein neuer Streich ins Haus.
Doch Moment - GeistErfahrer gab es doch schon vor vier Jahren? Stimmt, damals wurde das ganze mit sechs Tracks als EP und erster Teil des "Fremder"-Zyklus veröffentlicht. Nun gibt es die um zwei Stücke erweiterte Version gleichen Namens, die dann als Album gilt. Bei diesem etwas konfusen und leicht planlos wirkenden Veröffentlichungs-Plan blickt wahrscheinlich nur noch "Meister" Spreng höchstpersönlich durch.
Wie dem auch sei, ich selbst habe die 2012er GeistErfahrer-EP seinerzeit verpasst, weswegen die nun vorliegende Neuauflage für mich wahrlich Neuland bedeutet. Wobei "neu" hier auch ein schwieriges Wort ist, denn tatsächlich wirkt das Album doch etwas altbacken. Will meinen: man hat durchweg das Gefühl, das Dargebotene bereits von früheren (wie auch neueren) Veröffentlichungen zu kennen. Im Falle des mich persönlich seit Jahren ansprechenden Stils der Band ist das jetzt nicht grundlegend schlecht, aber im Vergleich zu den innovativeren "Verfallen"-Werken jüngster Zeit liegt mir GeistErfahrer einfach weniger.
Um es auf den Punkt zu bringen: GeisErfahrer ist gut, überzeugt mich aber vor allem durch die enthaltene Lyrik. ÜberHärte stellt hier mit Sicherheit den geistigen Höhepunkt dar. Musikalisch fehlt mir hingegen das letzte i-Tüpfelchen, um - wie zum Beispiel vor einem Jahr bei Astoria - vollkommen mitgerissen zu werden. Und selbst mit diesem Abstrich ist GeistErfahrer noch immer eine sinnigere Veröffentlichung, als vieles, was sonst auf den Musikmarkt gespült wird.
Trackliste
01. GeistErfahrer
02. In Sack und Asche
03. Strom
04. ÜberHärte
05. Carpe noctem
06. Abertausend Fragen
07. Weichen[t]stellung
08. Danach
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Veröffentlichung: 04.11.2016
Stil: Gothic Novel Rock
Label: Trisol
Website: www.aspswelten.de
Facebook: www.facebook.com/AspsWelten
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