Australiens bekannteste Powermetal-Band ist zurück! Black Majesty
hat das letzte Jahrzehnt über kontinuierlich Platten rausgehauen, dieses Mal
mussten sich Fans und Freunde ganze drei Jahre gedulden um nun das bereits
sechste Studioalbum Cross Of Thorns in den Händen halten zu können.
Diesen Longplayer widmet die Band ihrem leider verstorbenen
Artwork Designer Dirk Illing, der alle Cover der bisherigen Alben designte.
Dies ist sozusagen sein Nachruf...
Der Opener Phoenix startet mit einem Vogelschrei, wobei ich nicht darauf
schwören würde, dass es sich hier wirklich um einen Phönix handelt, dann geht es
aber direkt los mit heftigen Gitarrenläufen, donnerndem Schlagzeug und
trommelndem Bass. Darüber der Gesang von Fronter John Cavaliere und wir haben
einen gut gesetzten Opener, der absolut zum Headbangen animiert. Geschwindigkeit
und Härte sind eines der Hauptmerkmale im Powermetal und diese Elemente werden
ohne Unterlass zelebriert. Ganz angenehm kommen die Vocals daher. Man ist oft
in diesem Genre an hochtönende Goldkehlchen gewöhnt, die hart an der Ultraschall-
Grenze singen. Bei Black Majesty sind zwar auch eher die Höhen vertreten,
allerdings in einer Stimmlage, die sich nicht durch den Gehörgang sägt, sondern
Hand in Hand mit der Instrumentalisierung geht.
Man findet auf Cross Of Thorns vor Allem treibende Songs wie der
tiefdunkle Vlad (The Impaler)der durchbrechende Misery oder
der tänzelnde Emptiness Ideal doch fehlt es auch nicht an ruhigen und
fast balladesken Tracks wie Crossroads, der durch Emotionalität überzeugt
und zum Ende dann doch mit Herzschmerz in die Vollen geht. Da darf natürlich ein
hallendes Solo nicht fehlen. Generell findet man Soli zu Hauf auf der Platte,
also darf die Luftgitarre gerne mit ausgepackt werden. Vor Allem der Beginn
von Make Believe, der komplett aus einem Solo besteht, wird Spaß machen
beim Mitspielen. Interessanter Auftakt, ist auf jeden Fall mal was Anderes.
Hellhörig dürfte man dann bei Out In The Fields werden, kennt man diesen
Titel doch eigentlich von Gary Moore. Die Australier haben sich alle Mühe
gegeben, das Original in ihren eigenen Stil zu packen und heraus kommt eine
tolle Version eines Klassikers.
Ich muss sagen, dass ich das Album einige Male gehört habe, aber leider kein
einziger Song wirklich im Ohr hängen geblieben ist. Alle Songs sind sehr gut
instrumentalisiert und sind kleine Meisterwerke in sich, doch richtige Highlight-
Tracks gibt es auf Cross Of Thorns nicht. Dafür aber auch keinen wirklichen
Tiefpunkt. Das Album dudelt knapp 50 Minuten vor sich hin, da wird mal gerockt,
da wird mal gemetalt und man endet mit einem Knall. Tatsächlich ist der Ender
Escape der Song mit dem meisten Wiedererkennungswert. Versteht mich nicht
falsch, es ist absolut kein schlechtes Album! Nur funktioniert Cross Of
Thorns eher als Hintergrundbeschallung als als Hauptsound.
Black Majesty erfinden das Rad halt nicht neu sondern heften sich an ihre
vorherigen Erfolge dran und präsentieren eine gute Mischung aus allen Elementen
des Powermetals. Für Fans dieses Genres ist Cross Of Thorns ein tolles
Album zum Feiern und lässt sich durch seine Leichtigkeit auch auf Repeat mehrmals
durchhören. Vor Allem Black Majesty-Fans werden Spaß an der Platte haben,
da sie genau den Sound bekommen, den sie gewohnt sind und lieben. Also hört rein
und macht euch selbst ein Urteil! Hier gibt es zwar keine möglichst innovativen
Kracher sondern ein ganzes Album voller Hingabe an die eigene Geschichte!
Anspieltipps:
Phoenix
Vlad (The Impaler)
Make Believe
Tracklist
1. Phoenix
2. Anneliese
3. Vlad (The Impaler)
4. Crossroads
5. Out In The Fields
6. Misery
7. Make Believe
8. One Life
9. Emptiness Ideal
10. Escape
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Veröffentlichung:04.09.2015
Stil: Powermetal
Label: Pride & Joy Music
Website: www.blackmajesty.com
Facebook: www.facebook.com/BlackMajestyOfficial
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