Manchmal sollte man sich etwas Kultur gönnen. Okay, meinereiner hat zwar viel mit Musik um die Ohren, aber es soll ja auch noch andere kulturelle Veranstaltungen geben, habe ich mir sagen lassen. Lesungen zum Beispiel. Das sind so Events, bei denen sich ein oder mehrere Menschen, die meinen, sie könnten schreiben, vor ein mehr oder minder geneigtes Publikum setzen, um diesem dann eigene (oder auch fremde) Texte vorzutragen. Das mag unspektakulär klingen, kann aber durchaus verdammt viel Unterhaltung in sich bergen. Hängt halt ganz von dem/den Vorleser/n ab.
Myk Jung
Am gestrigen, frühen Sonntag Abend fand eine solche Lesung in der Narrenstube zu Oberhausen statt. Von dieser Location hatte ich zuletzt schon das eine oder andere Mal gehört, sie mir bei der Gelegenheit mal anzuschauen war ein weiterer Grund, warum ich meinen Schatz Bea einpackte und wir unseren Sonntag mal mit (v)erlesener Literatur verbrachten.
Kurz gesagt: Die Narrenstube ist eine Kneipe/Bar in Oberhausen Sterkrade. Das Ambiente ist sehr mittelalterlich gehalten, ein Thema, was in Musik und Events wohl auch häufiger dort vorherrscht. Daneben bietet die Narrenstube aber auch Konzerte und Veranstaltungen aus vielen anderen Bereichen, sei es nun Gothic, Pop oder Rock. Eine Dart-Liga wird anscheinend ebenfalls dort ausgetragen... Es gibt Getränke zu ortsüblichen Preisen und auch eine kleine Auswahl an kulinarischen Leckerbissen. Alles in allem ein sehr angenehmer und gemütlicher Laden, den ich an dieser Stelle für einen Besuch überaus empfehlen kann.
Harry Michael Liedtke
Der Grund, wegen dem es uns gestern konkret in die Narrenstube verschlagen hat, war Myk Jung. In der schwarzen Szene dürfte dieser vielen als Frontmann der Wave/Gothic-Formation The Fair Sex bekannt sein, in erster Linie ist Myk derzeit aber als Solomusiker und Autor tätig. Seine Tolkien-Parodien Der Herr der Ohrringe und Der Hobbknick haben längst Kultstatus erreicht und seine Schementhemen-Leseabende (zusammen mit Klaus Märkert) gehören zur Underground-Kultur wie die Banane zum Affen.
Zweiter Autor und Vortragender des Abends war Harry Michael Liedtke. Dieser war mir bis dahin unbekannt, stellte sich aber - soviel sei vorweg genommen - als sympathischer und überaus talentierter Mensch vor. Ein Blick in sein Werkverzeichnis zeugt schlussendlich auch von viel Erfahrung.
Myk und Harry
Abwechselnd trugen beide Autoren Kurzgeschichten aus eigener Feder vor. Myk flanierte unter anderem vom Lyrik-Gott Lütter (hoffentlich richtig geschrieben ;)), was beim Pubikum bisweilen zu Lachkrämpfen führte, während Harry unter anderem den Verbleib des Leichnams von Rock-Ikone "Tim Morrison" in aller Ausführlichkeit beschrieb. Als roter Faden durch den gesamten Abend zog sich der schwarze Humor beider Künstler, die sich mit jeweils eigenem Stil und unterschiedlichen Themen ideal ergänzten.
Kurzweilig und überaus amüsant vergingen die knapp zweieinhalb Stunden Literaturvortrag (inklusive Pause) wie im Fluge, die anwesenden Gäste wurden von den Autoren in den Bann gezogen und verlebten so einen wunderschönen Sonntagabend - Und das bei ganzen 0(!) Euro Eintrittsgeld. Ein besseres Preis-/Leistunsverhältnis kann man sich wohl kaum wünschen!
So kann ich mich nur bei den beiden Protagonisten bedanken. Und jedem, der die Chance hat, Harry Michael Liedtke und/oder Myk Jung einmal bei solch einer Lesung zu erleben, kann ich von ganzem Herzen empfehlen, diese wahrzunehmen. Es lohnt sich!
Eine kleine Bildergalerie zum Abend findet ihr hier:
Myk Jung und Harry Michael Liedtke in der Narrenstube
Webseiten der Autoren:
Myk Jung
Harry Michael Liedtke
Narrenstube:
www.narrenstube.com
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