Die Band "Century" wurde im August 1995 als Side- Project von Crematory
Drummer Marcus Jüllich gegründet. Debüt bildete 1999 "The Secret Inside".
Das Projekt wurde als Newcomer der ´90er Jahre in der Gothic- und Wavepresse
angepriesen und ich hörte damals (als potenzielle Käuferin von Crematory-
Alben) neugierig in das erste Album rein und entdeckte die völlig neue
Seite, mit der Jüllich seiner Musik Ausdruck verleihen wollte. Neu nicht im
Sinne von "neuer Musikstil", sondern für einen Metaldrummer erschien mir
dieses Projekt sehr angenehm anders.
Damit betritt diese Formation musikalisches Neuland. Die atmosphärisch
angehauchte Musik ist mit eingängigen und melancholischen Melodien bestückt
und mit rocklastigen Gitarren angereichert. Die meisten Titel der Scheibe
haben für mein Verständnis großes "Ohrwurmpotenzial"("I regret"). Das
Projekt hat eindeutig Wurzeln im Gothic-Pop und Dark-Wave, wobei auch ein
gewisser 80er- Einfluss unüberhörbar ist.
"Melancholia" kam am 19.02.01 raus. Dem Album war anzumerken, das spätestens
jetzt eine eigenständige Band aus dem Crematory- Side- Project
herangewachsen war, und es wird seinem Titel gerecht, da die Musik wirklich
sehr melancholisch rüberkommt, und das nicht einfach nur durch das Singen
trauriger Texte, sondern beim bloßen Hören ist der Titel stets präsent.
Die Band beschreibt ihren Stil aus einem Mix von Wave/Pop und E-
Gitarrenriffs, verziert mit melodischen Keyboardelementen und einfühlsamen
Gesang, und das Konzept ist somit zwar keine musikalische Pionierleistung,
aber sehr gelungen umgesetzt.
Sänger Michael Rohr steht stimmlich sehr im Vordergrund, was bei diesem
angenehmen Gesang nur willkommen ist, wobei die Stimme alles andere als
aufdringlich ist. Die Texte drücken dabei Gefühle sehr direkt aus und
handeln von Schmerz und Sehnsucht, eben alles, was eingängig und leicht
nachvollziehbar ist.
Auch wenn der Synthie- Pop- Markt mittlerweile sicher mehr schlecht als
recht überschwemmt und fast schon übersättigt zu werden scheint, sollte
dieses Album in meinen Augen nicht unerwähnt bleiben, da es meines
Erachtens, trotz Ähnlichkeiten zu Depeche Mode, ein kleines musikalisches
Highlight darstellt.
Die Songs sind, was vielen wahrscheinlich Anlass zur Kritik geben mag, recht
eingängig.
"Melancholia" ist Centuries zweiter Longplayer nach dem Debut "The Secret
Inside" (1999).
Stilitisch ist zwar eine gewisse Ähnlichkeit zu Depeche Mode nicht zu
leugnen, aber darüber kann ich großzügig hinwegsehen, da ich die Songs sehr
gelungen und harmonisch finde und wer auf melancholische Melodien steht,
gepaart mit Goth- Rock, dem wird das Album wahrscheinlich gefallen.
Die gelungene Mischung aus romantischen Wave- Pop- Elementen und "gitarrigem
" Gothic lädt einfach dazu ein, die CD in den Player zu legen und
durchlaufen zu lassen.
So mancher Synthie-Pop-Wave- Anhänger wird dieses Album genießen und man
kann sich besonders bei "Melancholic Light" und "Shine" zurücklehnen und
einfach nur der einfühlsamen Stimme lauschen. "I regret" ist vom Rhythmus
her ein klassischer Song, der ohne weiteres auf der 80er Tanzfläche laufen
könnte, (in stillem Gedenken an diverse Hits von DM), wenn man mal das
Release- Datum ignoriert.
Alles in allem kann ich das Album guten Gewissens empfehlen.
Tracklist:
01. Perfect Lie
02. Fall For You
03. I Regret
04. High And Low
05. Finally
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06. Me, Myself And I
07. I Would Know
08. Melancholic Light
09. Nothing No More
10. Shine
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Erschienen: 19.02.01
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