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Maschinenfest 2012: Maschinenfest 2012

Unbenanntes Dokument Hallo mal wieder zusammen,

Redhead und ich melden uns wieder zurück. Nachdem der Sommer hektisch, turbulent und "krass" war,
sind wir nun glücklich in unserem neuen Zuhause eingelebt und haben wieder Zeit für kulturelles.

Das erste große Event, das wir nach unserer "Umzugsquarantäne" besucht hatten, war vorletztes Wochenende das "MASCHINENFEST".

Das "Maschinenfest" --->

http://www.maschinenfest.de/

ist seit 2000 ein fester Bestandteil des Noize/Industrialbereiches. Neben den einschlägigen Musikprojekten,
die ich im Folgenden näher vorstellen möchte, sind dort auch die ebenfalls in diesem Bereich wichtigsten Labels mit ausgiebigem Merchandising vertreten.

Als Erste und bedeutendste Labels sind natürlich das renommierte Handslabel und das nicht minder renommierte Label Ant-Zen zu erwähnen.

Es waren auch diverse Belgier dort mit kleinem Merch (zu erwähnen ist natürlich das Label Spektre),
aber dann auch eher in eigener Sache, während die oben genannten großen ein reichhaltiges Angebot hatten
von den CDs über Band-T-Shirts bis hin zu kleinen Goodies oder Ansteckern, Postern, Batches, Aufklebern, etc. ...

Auch ein Plattenhändler, "De Luidsprecker" war wieder da. Er führt ein erlesenes umfangreiches Programm, und nicht nur Noize/Industrial, oh nein.
Für Interessierte: es lohnt sich, bei

http://www.deluidspreker.de/

auf die Seite zu gehen, und Klaus Hagelücken mal anzusprechen.

Er hat neben klassischen New Wave 80ern auch Goth-Sachen da, Elektro, Synthpop u.v.a.

Vor diesem Hintergrund also bin ich Freitag und Samstag direkt von der Arbeit in den Zug, und ab nach Oberhausen in die Turbinenhalle.

TAG EINS, FREITAG:

Am ersten Tag stand, zumindest für Redhead und mich, im Vordergrund, die Leute zu begrüßen. Viele hatten wir über ein Jahr nicht gesehen.

Entsprechend groß war auf allen Seiten die Freude... wir waren auch schon wieder nach ein paar Stündchen weg, weil Samstag Dienst.

Einzig zu erwähnen sei hier Sonar, hier aber auch nur von der Beschreibung eines guten Freundes, auf dessen Meinung ich eine Menge gebe:

Sonar ist eines der Soloprojekte von Dirk Ivens, welcher zusammen mit Marc Verhaeghen und Eric Wonterghem als "THE KLINIK" Geschichte schrieben.

Dirk Ivens gilt für mich als einer der "Dinosaurier" der dunklen Elektro-Klänge ebenso wie Front 242, auch wenn die beiden nicht viel gemeinsam haben,
eines aber schon: über 30 Jahre Musikerfahrung und beide Bands kommen aus Belgien.

Das Repertoire von Sonar ist den Fans einschlägig bekannt, und so powerte Dirk Ivens sein Set entsprechend bodenständig zum mitgehen ab.
Besonders innovativ war es wohl nicht, er hatte sich wohl über zu wenig Bass auf der Anlage beschwert, aber dafür mal wieder ordentlich noizig/krachig/rhytmisch.

 

TAG ZWEI, SAMSTAG:

Endlich echter Feierabend, ich bin heute "angekommen" auch wieder viel Hallo mit lieben Freunden, welche ich ewig nicht gesehen hatte.

Meine Acts:

Syntech:

Schöne treibende, gar Tribal-artige Soundscapes zum Tanzen und wegfliegen.
Das aktuelle Album: P'som-Sett wurde ausgiebig vorgestellt.

Objekt Urian:

Livegigs von Objekt Urian sind rar gesät. Die beiden Protagonisten aus der Gegend um Kaiserslautern gestalten ihre Auftritte generell als Performanceshow.
So haben die beiden einen Staubsauger umfunktioniert und anstelle eines Staubbeutels Gummischläuche und einen Gummihandschuh über das
Ansaugstück gestülpt und diese verwirbelten Geräusche dann ans Mikro gehalten... Abgefahren...

Dann gab es ein antikapitalistisches Stück, bei dem mindestens 2 große Einkaufstüten mit Dollarnoten ins Publikum geworfen wurden... KAMELLE MARSCH... natürlich selbstgedruckte mit "Urian-Sonder-Edition". Ich konnte einige davon auffangen und sammeln. Sehr schönes Andenken.

MILITIA:

Zu Militia gibt es für Interessenten im Vorfeld zu sagen, dass dieses Projekt rein akustisch arbeitet, natürlich auch mit Samplern und Mikros verstärkt, aber der Bühnenaufbau war mit der umfangreichste des gesamten Maschinenfestes.
Ist man es gewohnt, dass häufig 1-2 Musiker mit Laptops auf der Bühne Stehen und dann multimedial Videos laufen lassen über Beamer u.Ä., so war es hier reichhaltig mit allerlei Stahlkonstruktionen aufgestellt.
Militia sind politisch. Thematisch sind sie europakritisch, antikapitalistisch, sozialistisch einzuordnen und sehen sich im Sinne der "alten Sozialisten".
Musikalisch orientieren sie sich sehr stark an einer Weiteren Legende des Industrial: Test Department.

Hier kommen wir auch zu meinem persönlichen Eindruck: Leider negativ. Gleich zu Beginn war die Stimmung noch erwartungsvoll hoch,
der Leader hatte dann auch in typischer Test-Dept-Manier ein kurzes Statement abgegeben (We will always fight...) aber das handwerkliche Niveau war einfach nicht erreicht.

Der junge Mann an der Stahl-Perkussion hat sich wirklich redlich abgerackert und echt gearbeitet, aber er fand ganz oft den Einsatz nicht.
Die junge Dame an der großen Pauke war sehr unsicher, verlor den Drumstick und fand ebenfalls häufig den Einsatz nicht.
Der Bandleader als Ältester wirkte kraftlos, da war längst nicht der Dampf drin, den a) das Bühnenkonzept versprach, und b) von den Eindrücken, die ich auf früheren Auftritten in Erinnerung habe und von den Ansprüchen, in den Fußstapfen von Test-Dept zu laufen schon gar nicht.
LEIDER, und SCHADE. denn das sehr anspruchsvolle ambitionierte Projekt hat definitiv das Potential,
aber um DAS in der Qualität umzusetzen bedarf es denn doch eher 9 äußerst aufgebrachter und sehr disziplinierter junger Dockarbeiter aus Südengland und einer autoritären Thatcher-Regierung.
Da mag auch das Problem von Militia liegen: Test-Dept hatten in den 80ern sich häufig konkret auf die restriktive Politik Thatchers ausgerichtet, Militia versuchen, das musikalisch zugrundeliegende Konzept von Test Dept (Stahlklänge von Stahlarbeitern) auf Europa zu skalieren.

Da aber die Komplexität der heutigen Europapolitik eine ganz andere ist als der Imperialismus Englands der 80er (Falklandkrieg), mag es sein, dass das gesamte Konzept und der Ansatz hier einfach nicht konvenieren. Aber das wiederum ist mein persönlicher Eindruck.

Ich möchte gern auf die 2 Studioalben von Militia verweisen:

Black Flag hoisted

New European Order

Diese Studioalben sind super produziert, und musikalisch - zumindest im Studio - sehr gut performiert. Reinhören ist da absolut zu empfehlen. Und da wird auch klar hörbar, dass Militia durchaus ihre eigenen Ideen haben.

Nach Militia gabs noch ein Bier und wir sind dann müde nach Hause, die Arbeit und danach zum Festival und dann gleich wieder zur Arbeit haben ihren Tribut gefordert: BETT...

Also den Headliner des Abends: WINTERKÄLTE, haben wir uns dann auch nicht gegeben. Laut der Aussage des schon oben erwähnten guten Freundes Olli wars wohl aber der Knaller:
Fette Beats, elektronisches, aüßerst tanzbares Gewitter, und ein Udo Wiessmann (Bandleader und Inhaber des HANDS-LABELS) hat man wohl wieder "zu deutlich angesehen", wieviel Spaß und Freude es ihm bereitet, mit dem Publikum abzufeiern und abzugehen...

DRITTER TAG:

Am Sonntag wars dann noch mal wirklich schön von der Stimmung, war natürlich klar, am letzten Tag, wo es wieder Abschied nehmen galt. Aber erstmal noch abfeiern:

GEISTFORM: Sehr schöne rhytmische tanzbare und schön modulierte Klänge. Für uns wars der erste Act des Tages, und das war ein schöner Einstieg.

AXIOME: Letztes Jahr unter seinem SOloprojekt Kirdek beim Maschinenfest zugegen und dieses Jahr mit seinem zweiten Projekt Axiome. Spacig schöne Sounds zum abheben mit faszinierenden Lichtinstallationen. Cédrik leitet auch das Label Syrphe, zu finden unter dieser Adresse: http://www.syrphe.com/

Unser letzter Act des Maschinenfestes:

IN SLAUGHTER NATIVES: Zu unserem persönlichen Abschluss wurde es nochmal ERNST. Jouni Havukainen lacht nicht auf der Bühne, seine Musik ist auch nicht besonders witzig.
Aber verdammt gut, weil sehr fein dran gefeilt wurde. Die Tracks sind generell eine Mischung aus Martial FOlk / Industrial, Dunklen Choralen Gesängen, gemischt mit feinem Frauengesang. Die Titel handeln meistens vom allgemeinen Wahnsinn im sozialen oder politischen Millieu, manches ist aber auch eher selbstreflexiv.
Sein Gesang ist oft kaum verständlich, da meistens geraunt, oder geflüstert (hier leider auch bissel schwach abgemischt, was aber nicht wirklich störte, der Gesamteindruck war wieder sehr stark.
Als Projekt schaffen es ISN immer wieder, mich voll und ganz zu fesseln durch die Atmosphäre, die durch das Mixing und eben den Gesang entwickelt wird.
Manche Gäste hatten schon in der Vergangenheit gedacht, dass er nur so tut, aber der raunt WIRKLICH im aller Kraft ins Mikro. Mir ist nur ein paar mal die anschwellende Halsschlagader aufgefallen, wenn er beim "Singen" ausatmet, DA wars mir klar: der meint das WIRklich so (ernst)! ! !
Wahnsinnig beeindruckende Erscheinung diese Persönlichkeit.

FAZIT:

Zu erwähnen ist noch abschliessend die Bühne und die Lightshow-WOWOWOW. Herrlisch, was alles mit Dioden so machbar ist: dieses Jahr hatte sich eine der Lichtfirmen ausgedacht:
man nehme 10 Gerüstbaueinlegeböden aus gestanztem Lochstahl (jedes Loch ca 2 cm Durchmesser) passt ja wunderbar EINE Emitterkalotte einer Farbwechslerdiode rein, papp das als Cluster komplett flächig, das Ganze dann mit 9 weiteren Einlegern kombiniert und über ne komplexe Software gesteuert...
Ich hab da mal kurz dem Lichtmischer über die Schulter geschaut... ist nicht meine Baustelle, aber was da so machbar ist: Feinstes Zeug... dazu kombiniert mit Videobeams AUF die laufenden LED-Bretter... Schöööön.

Also auch die "Pixelzicke" ist wieder voll auf Ihre Kosten gekommen.

Das war wieder ein großartiges Maschinenfest mit vielen lieben Freunden und guter Mucke. Dank an die Macher.
Hier noch mal der Link zum Lineup des Maschinenfestes, da kann man die Bands nachverfolgen und selber auf die Suche Gehen. Auf Youtube sind quasi ALLE Bands zu finden: Maschinenfest 2K12 oder 2012 eingeben und sich das Passende aussuchen... :-)

http://www.maschinenfest.de/

Es meldeten sich zurück Redhead und Armin.

 

 

10/31/12 by Armin_Zerbe

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