Seit Äonen tobt ein Kampf zwischen Vampiren und Drachen, doch ein magischer Kristall scheint nun die Entscheidung zu bringen. Declan ist Herr der Drachen, seit vor Kurzem seine Eltern von den Vampiren gefangen genommen und ermordet wurden. Beim Versuch, den magischen Kristall von den Vampiren zu erbeuten, wird er ebenfalls von den Blutsaugern geschnappt. Im Kerker der Vampire wird er nicht nur gefoltert, sondern begegnet auch der Vampirprinzessin Alexia. Es wird eine Liebe auf den ersten Biss...
Es ist ein seltsamer Roman, den Meagan Hatfield uns präsentiert. Irgendwo in einer Welt, die der unseren zu gleichen scheint, genaueres wird nicht beschrieben, gibt es Vampire und Drachen. Die Vampire leben in Katakomben tief unten, die Drachen in hochgelegenen Berghöhlen... oder so. Zwischen beiden herrscht erbitterte Feindschaft. Ein "mystischer" Kristall soll irgendwie die Entscheidung herbeiführen. Declan Black, der gerade die Herrschaft über sein Volk geerbt hat, schafft es, alleine (bzw mit seiner Schwester) in die Heimstätte der Vampire einzudringen, wird aber gefangen genommen. Dort verliebt er sich in die Vampirprinzessin Alexia, was dazu führt, dass die beiden sich regelmäßig ihren sexuellen Gelüsten hingeben... Während Declan noch in Gefangenschaft ist und zwischendurch von Vampirbösewicht Lotharus gefoltert wird. An Flucht denken die beiden allerdings erst ca nach der Hälfte des Buches, wobei diese absolut simpel daher kommt, da die Vampirkatakomben nicht wirklich bewacht werden. Auch später spazieren sowohl Declan als auch Alexia gerne mal dort aus und ein, gar bis in die Gemächer der Königin, ohne auf Widerstand zu stoßen. Warum die Drachen das nicht schon viel früher ausgenutzt haben, bleibt dabei die große Frage.
Der geneigte Leser merkt es vielleicht, in Der letzte Drachenlord geht es nicht sonderlich logisch zu. Die Autorin macht sich nicht die Mühe, Hintergründe und Zusammenhänge zu vertiefen, stattdessen wird eine eher flache Story zur Kulisse diverser Sexszenen. Dazu muss man wissen, dass die Drachen auch menschliche Gestalt und Mischformen zwischen Drache und Mensch annehmen können, ansonsten wären die Techtelmechtel zwischen Declan und Alexia ja auch gar nicht möglich.
Die erotischen Eskapaden sind recht ausführlich beschrieben und durchaus auch mal anregend, wenngleich die sehr kunstvollen Umschreibungen von Meagan Hatfield in der Übersetzung offenbar ein wenig gelitten haben. Auch sollte man damit zurecht kommen, dass die beiden Hauptcharaktere in den denkbar ungünstigsten Gelegenheiten Lust aufeinander bekommen und stets ausgerechnet dann miteinander "spielen", wenn jederzeit der Feind, also Lotharus und seine bösen Soldaten, auftauchen könnte.
Eigentlich hätte Der letzte Drachenlord von den Grundvoraussetzungen alles gehabt, um einer meiner Lieblingsromane zu werden: Drachen, Vampire, viel Erotik... All dasentspircht in der Regel meinem Geschmack. Die Umsetzung liegt mir allerdings wenig. Zu oft stolperte ich während der Lektüre über Unlogik, zudem fehlt mir Tiefe und Hintergrund. Es drängt sich halt immer wieder der Eindruck auf, dass Autorin Hatfield einfach nur ein paar feuchte Träume niederschreiben wollte und dafür eine banale Geschichte erfunden hat. Wer also Drachen/Vampir-Paarungsfantasien hat, sich ein wenig erotisieren lassen will und dabei keine literarischen Ansprüche erhebt, sollte sich dieses Buch zulegen... Alle anderen verpassen nichts, wenn sie es nicht tun.
Veröffentlicht: 12. März 2012
Genre: Fantasy/Erotik
Verlag: Mira Taschenbuch
Umfang: 304 Seiten
Preis: 8,95 Euro (Taschenbuch)
ISBN: 978-3862783090
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