Da ist er wieder: Der Graf. In alter Würze, mit konsequenter Energie, beherrscht er die Fäden, mit denen er seine musikalische "Puppe" dem Publikum präsentiert. Und so hat er mit Puppenspiel einer für die Fans schier endlos scheinenden Zeit ein Ende gesetzt: Das Warten auf ein neues Werk.
Puppenspiel ist dabei so eine Art metaphorisches Konzeptalbum. In bildhafter Sprache beschreibt uns der Graf hier verschiedene Facetten unserer Puppenwelt, allesamt in gewohnt eingängige Melodien gepackt, und unterstrichen von jener ergreifenden Stimme, werden Geschichten erzählt, die von Liebe und Trauer erzählen, von Erinnerungen, Emotionen und engelhaften Gestalten.
Unheilig weichen auch auf diesem Album nicht von ihrer Linie ab: Das Puppenspiel birgt keine Überraschungen, dafür viel Tiefsinn und Konstanz, und ist somit für jeden Fan sicher ein Pflichtkauf. Wer bisher mit dieser Band nicht viel anfangen konnte, wird aber auch hier sicher nicht umgestimmt... Was dem Grafen und seinen Begleitern aber recht egal sein dürfte. Schließlich hat kaum ein anderer Gothic-Act in den letzten Jahren so schnell soviele Herzen erobert wie dieser.
Bleibt mir zum Schluß nur ein wenig Wehmut. Mein erstes persönliches Interview, meine erste CD-Rezension, teilweise sogar die Inspiration zum Magazin an sich, all das verbindet mich mit der Musik von Unheilig. Und so hoffe ich, daß diese Verbindung weiter bestehen bleibt... Puppenspiel jedenfalls erweckt neue angenehme Hoffnungen und Gefühle in mir.
Tracklist:
01. Vorhang auf
02. Puppenspieler
03. Spiegelbild
04. Dein Clown
05. Sei mein Licht
06. Fang mich auf
07. Feuerengel
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08. Kleine Puppe
09. An deiner Seite
10. Die Bestie
11. Lampenfieber
12. Wie viele Jahre
13. Der Vorhang fällt
14. Memoria (instrumental)
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Veröffentlichung: 22.02.2008
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