Gleich bei Bandgründung vier Alben anzukündigen, zeugt von Mut und von Selbstbewusstsein. Die meisten Bands schrecken vor solchen Prognosen zurück, nicht jedoch Transit Poetry, welche sich vor neun Jahren genau mit dieser Intention zusammengefunden haben. Eine Konzept-Tetralogie um die vier Elemente war das erklärte Ziel, vier Themenwerke, die sich mit Erde, Wasser, Feuer und Luft auseinandersetzen. Mancher hat diese Idee vielleicht als überheblich angesehen, doch wer Mastermind Sascha Blach kennt, weiß um dessen Kreativität und Energie. Und so werden wohl auch die letzten kritischen Stimmen verstummen, wenn nun mit Pedestrians In The Sky der Kreis geschlossen wird und das letzte der vier angekündigten Alben das Licht der Welt erblickt. Wie der Titel selbst demjenigen verrät, welcher sich zuvor nie mit Transit Poetry auseinander gesetzt hat, ist hierbei das Element "Luft" vorherrschendes Thema.
Erwartungsgemäß schränkt eine solche grobe Marschrichtung die Künstler aber in keinster Weise ein. Unter dem Deckmantel des Konzepts finden sich zahlreiche musikalische wie textliche Ebenen, auf denen sich die Künstler austoben. In der Komposition findet man EBM-artige Zuckerperlen wie das Tanzflächenepos Storm ebenso wie Anleihen an die Weltmusik (A Prayer To The Planet). Zwischendurch wird dann auch mal in die Pianotasten gehauen und eine klassische Gothic/Wave-Ballade ausgepackt - A Drowning Man ist ein gänsehauttreibendes (Sch)Mach(t)werk.
Dabei bewegt sich das ganze inhaltlich sprichwörtlich durch alle Sphären. Transit Poetry vemengen bewusst spirituelle Ebenen mit irdischen Problematiken und das alles auf höchstem lyrischen Niveau - Ganz wie man es von Sascha Blach auch aus anderen Projekten (z.B. als Autor oder mit Eden weint im Grab) kennt. Das macht die Texte natürlich nicht jedem zugänglich, zumal fast alle in englischer Sprache gehalten sind, aber es gibt dem Gesamtprojekt die Tiefe, welche in der Grundidee schon impliziert ist.
Letztlich stellt Pedestrians In The Sky somit einen würdigen und gefühlvollen Abschluss der Tetralogie dar, bei dem vor allem Lauschen und Schwelgen zu den optimalen Verarbeitungsmöglichkeiten gehören. Aber auch gelegentliche Headbang-Passagen (z.B. im Ggothrockigen Monsters) oder richtig tanzbare Rhytmen kann man auf dem komplexen Werk entdecken. Transit Poetry haben ihren ursprünglichen Plan meisterhaft umgesetzt und somit wohl jeden Skeptiker zum Schweigen gebracht.
Trackliste:
01. Asteronauts & Butterflies
02. Monsters
03. A Drowning Man
04. Little-Buddha
05. A Prayer To The Planet
06. Space Volcanoes
07. Der Nachtwandler
08. Storm
09. Blood On The Windmills
10. Rhyme Of The Fairies
11. The Solitary Dancers
12. Aeroplanes Into The Sun
13. Luminous Stars (feat. Leandra)
14. Halo Of The World
15. Ad Infinitum
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18.02.2011
Stil: Gothic
Label: Danse Macabre
MySpace: www.myspace.com/transitpoetry
Website: www.transitpoetry.de
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