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Interview (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

Six Reasons To Kill: Ehrlichkeit statt Perfektion

Moderner, frischer Metal - Six Reasons To Kill waren für mich bis dato vornehmlich ein Name, der zwar präsent war, ihre Musik aber ist bis dato noch nicht zu mir vorgedringen. Schade, wie ich nach dem Konsum des neuesten Albums Architects of Perfection festellen musste, denn tatsächlich rocken die Jungs aus Rheinland Pfalz ordentlich was weg. Spontan hat sich die Möglichkeit ergeben, der Band ein kurzes Mailinterview zukommen zu lassen, welches Drummer Flo auch fleißig beantwortet hat. Letztendlich bestätigen die Antworten den Eindruck welchen auch die Musik macht, nämlich dass es sich hier um Leute mit einem ernsthaften Anspruch handelt, die aber auch Humor beweisen und das Gehör welches man ihnen schenkt mehr als verdient haben... Aber lest selbst!

Otti:
Neues Album, neues Glück - Wie fühlt ihr euch, jetzt wo ihr Architects of Perfection auf die hungrige Fanmeute loslassen könnt?

Flo:
Sehr gut eigentlich. Das Album ist stark und wir haben mit Massacre Records einen starken Partner im Background, der es uns ermöglicht, zuversichtlich auf den Release zu blicken.


"Da wir alle Jobs haben und finanziell unabhängig sind, kümmern wir uns einen Dreck um Trends."

Otti:
Ich muss gestehen, das Album ist für mich die erste intensive Berührung mit eurer Musik gewesen. Wenn ihr die Scheibe nun betrachtet, was habt ihr im Vergleich zu den Vorgängern anders gemacht, besonders natürlich wenn ihr Another Horizon als Referenz hinzuzieht?

Flo:
Es sollte wieder mehr zur Sache gehen als vorher. Another Horizon war ein sehr melodiöses Album. Das hat viel Spaß gemacht und kam auch sehr gut an. Architects of Perfection sollte aber wieder mehr unsere Death Metal-Wurzeln in den Vordergrund rücken. Deshalb ist es rauer ausgefallen als noch Another Horizon. Vielleicht ist es das Album, welches Kiss The Demon, unserer ersten Platte, am nächsten steht?

Otti:
Der Song der ziemlich aus der Reihe fällt ist meiner Meinung nach My Poison - Zielt ihr damit auf einen möglichen Chart-Einstieg oder warum habt ihr hier einen so kräftigen Weichspüler ausgepackt?

Flo:
Hehe, na klar, so was schreibt man doch nicht, um sich damit zu verstecken. Wir stehen in Verhandlung mit Sony… OK, im Ernst: da hatten wir einfach Bock drauf. Ich sagte ja eben, dass es bei der neuen Platte mehr zur Sache gehen sollte. Es ist aber nicht so, dass wir uns da groß Gedanken drum gemacht haben, ob das jetzt auf ein Album passt oder nicht. Der Song ist einfach besonders und stellt den ruhigen Kontrast zu dem Geknüppel dar, was um ihn herum stattfindet.

Otti:
Wenn ihr so auf die Entstehungszeit des Albums zurückblickt: Was waren in dieser Phase die drei bemerkenswertesten Momente die ihr zusammen erlebt habt?

Flo:
Sicherlich ist hier Thorstens Ausstieg zu nennen. Er hatte sich sechs Wochen vor Beginn der Aufnahmen zum Ausstieg entschlossen. Das war hart, aber der Kohle (gemeint ist Kristian Kohlmannslehner, Produzent der Band) hat uns dazu geraten, trotzdem weiter zu machen und die Aufnahmen durchzuziehen. Dann kam Lars, unser neuer Sänger in den Proberaum und hat es geschafft, bei der Audition uns einfach nur die Schuhe auszuziehen mit seiner Performance. Tja, und was daraus geworden ist, belegt ja der digitale Leistungsnachweis, den wir gerade veröffentlicht haben.

Otti:
Jetzt mal blöd gefragt: Warum meint ihr eigentlich, sollten sich Menschen euren "Krach" anhören?

Flo:
Weil er vielschichtig ist und Abwechslung bietet. Außerdem kann man bei Architects of Perfection davon ausgehen, dass es ein ehrliches Album ist. Da wir alle Jobs haben und finanziell unabhängig sind, kümmern wir uns einen Dreck um Trends. Deshalb wandern auch solche Sachen wie My Poison auf das Album. Außerdem sehen wir gut aus, haha. Drei Gründe, diese Band zu hören.

Otti:
Mit einer Mischung aus Spannung und Ekel ist mir das "Covergirl" aufgefallen... Eine gewisse Ähnlichkeit mit Heidi Klum ist da wohl nicht abzustreiten. Wo habt ihr dieses zauberhafte Mädel denn ausgegraben?

Flo:
Das Coverartwork stammt von Anthony „Tony Tone“ Neal und Steffen Winkler. Es soll ein bisschen die Dekadenz zum Ausdruck bringen, mit der Menschen einer Perfektion nacheifern. Schönheit oder Schönheitswahn ist ja ein Streben nach Perfektion, was man sich nur leisten kann, wenn man sonst keine Probleme hat. Das ist im Prinzip die Aussage des Artworks.

Otti:
Keine Ahnung ob schon jemand anderes auf diese blöde Frage gekommen ist, aber was sind denn für euch die "Six Reasons To Live" bzw "Let Live"?

Flo:
Sei Dir sicher, Du bist nicht der erste, der das fragt. Der Name hat keinen tieferen Sinn und wir alle würden keiner Fliege was zu leide tun. Er klingt einfach gut und damit hat es sich. Viele Vokale, eingängig – Genug Gründe für Six Reasons To Kill.

Otti:
Mich hat es grad etwas erschreckt, die Nachricht, dass Bernd Eichinger tot ist. Zum einen finde ich das sehr traurig, einfach weil ein großartiger Visionär von uns gegangen ist, zum anderen wird einem da mal wieder bewußt, dass wir alle vergänglich sind. Wie denkt ihr darüber?

Flo:
Puh, der Tod ist ein schwieriges Thema, welches ich für mich persönlich noch nicht bis zum Ende gedacht habe. Rational betrachtet ist die Endlichkeit allen irdischen Lebens nun mal ein unumgänglicher Fakt – damit muss man Leben. Aber ich hänge auch an meinem Leben, weil ich nichts anderes kenne – das ist auch Fakt. Irgendwo zwischen diesen beiden Polen breitet sich ja dieses Spannungsfeld aus, welches die Diskussion so schwierig macht…

Otti:
Das Album ist fertig, ein paar Gigs sind auch schon angekündigt, was passiert ansonsten im Jahr 2011 mit Six Reasons To Kill?


Architects of Perfection

Flo:
Zum Album wird noch ein Vinyl-Release auf Bastardized Recordings erscheinen. Danach werden erstmal jede Menge Shows gespielt. Geplant ist außerdem eine Tour im Mai und eine im Sommer. Wir sind da gerade mit einigen Bookern in Verhandlung.

Otti:
Und wo ihr grad schonmal die Gelegenheit habt, unseren Lesern und euren Fans euren Lieblingswitz zu erzählen... Wie geht der?

Flo:
Kommt ein halbes Schwein zum Arzt und sagt: „Herr Doktor, ich falle immer um.“

www.sixreasonstokill.de

Art des Interviews: Email
02/06/11 by Otti

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