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Katanga: Moonchild

Hm... Da scheiden sich ja wahrlich die Geister. Hier läuft nun ein Album fast den ganzen Tag im Hintergrund, bei dem ich nicht so recht Zugang zu finde, nämlich Moonchild, das zweite Album der Gothrocker von Katanga. Beim recherchieren les ich dann so, was die Kollegen dazu zu sagen haben, und das geht wirklich von "Grottenschlecht" bis "Ziemlich toll", wobei ich sagen muss, das letzteres eher selten vorkommt. In meinem Fall ist es wohl so, dass ich, obwohl ich mich mit vernichtender Kritik ja meist zurück halte, auch eher zu harscher Kritik tendiere. "Grottenschlecht" halte ich wohl doch für etwas übertrieben ist, aber es fällt mir schwer wirklich gute Aspekte an dem Album zu finden. Ich versuch dies mal zu erklären...

Das Hauptproblem von Moonchild ist, dass hier nichts wirklich ausgereift wirkt. Die Scheibe ist bis zum Rand vollgepackt, satte 18 Tracks umfasst das Teil. Und es sind sicher viele nette Ideen darauf enthalten, von denen aber wirklich keine konsequent ausgearbeitet wurde... Schade, denn wenn man seit dem letzten Album ca 4-5 Jahre Zeit hatte, wäre gerade dies als Minimum zu erwarten.
Es wirkt einfach so, als hätten Katanga versucht, überall Ideen zu adaptieren, statt sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Man spürt Einflüsse von Bands wie Umbra Et Imago ebenso wie von Zeraphine, auch Advocatus Diaboli oder Adversus könnten hier Vorbild gestanden haben... Nur dass kein Song auf Moonchild wirklich zu einem eigenständigen Original avanciert. Gottlos wäre da ein ganz typisches Beispiel. Der Track klingt an sich super... wenn da nicht zwischendurch völlig deplazierte, primitive Synthie-Sounds wärealles in den Keller reißen würden. Minimaler Feinschliff, und schon wäre alles gut.

Dass man sich an Zeraphine erinnert fühlt liegt sicher auch daran, dass Sven Friedrich als Gastsänger beim Song Mondscheinfahrt auftaucht, was den Track im übrigen zum Anspieltipp erhebt. Aber wirklich rausreißen tut das auch nichts.

Um es nochmal auf den Punkt zu bringen: So schlecht sind die Ansätze auf diesem Album gar nicht. Hätten Katanga einen Teil der Songs gestrichen un dafür den Rest ein wenig weiter verfeinert, und vor allem auf die teils unsäglichen Keyboards verzichtet... Der Sound könnte richtig geil sein. Hätte, wäre, könnte, würde... Wie hat es Aachens Trainer nach der Niederlage gegen die Bayern im Pokal gesagt? "Ich bin kein Konjunktiv-Trainer". Da ich auch kein Konjunktiv-Kritiker, kann ich in dieser Form leider nur vom Kauf von Moonchild abraten, auch wenn es mir für die augenscheinlich sehr ambitionierte Band aus Greifswald leid tut.

Trackliste
01. Marquis De Sade
02. Gottlos
03. Mörder der Erinnerung
04. When Darkness Falls
05. Moonchild
06. Mein Traum
07. Lemuria
08. I´m Gonna Die For You
09. Schwarze Flügel
10. Metropolis
11. Metamorphosis
12. Mondscheinkind
13. Das Nichts
14. Mondscheinfahrt
15. Bittermond
16. Batflight (New Version)
17. From Dusk Till Dawn (New Version)
18. Death Of The Fun Generation (New Version)

Veröffentlichung: 28.01.2011
Stil: Gothic Rock
Label: Massacre Records
Website: www.batflight.de
MySpace: www.myspace.com/batflight

Cover
Dartfieber

01/26/11 by Otti

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