Der Januar 2011 steht irgendwie für Napalm Records nicht gerade unter dem besten Stern - Zumindest wenn es um meine Bewertungen ihrer VÖs geht. Sonst trifft das österreichische Label mit seinen Releases fast immer meinen Geschmack und reißt mich somit zu Begeisterungsstürmen hin, doch dieser Tage ist da etwas der Wurm drin. Nachdem ich euch gestern schon Doombound von Battlelore vorgestellen konnte, welches vor allem an Soundproblemen leidet, habe ich heute das neue Falkenbach-Album Tiurida im Visier...
Um die Kritik zunächst mal auf den Punkt zu bringen: Es sind die seltsamen, meist choral aufgenommenen Vocals, welche verhindern, dass ich mit dem Album warm werde. Ich kannte das Projekt bis dato nicht und kann demnach auch nicht beurteilen, ob auch die bisherigen Alben in diesem Stil verfasst waren, aber in meinen Ohren klingen diese Gesänge irgendwie schräg. Zwar erinnert das Ganze entfernt an Klagelieder und würde so der nordischen Thematik, welcher sich Falkenbach verschrieben hat, durchaus verwandt sein... Aber ehrlich gesagt wirkt das auf mich eher ermüdend und dahingeleiert.
Ganz im Gegensatz zu der sehr folkigen Instrumentierung und Komposition - diese wiederum überzeugt über weite Strecken. Zwar gibt es auch hier kurze Momente der Ernüchterung, aber im Großen und Ganzen wirken die Stücke auf Tiurida sehr abwechslungsreich und verspielt, was dann seinen absoluten Höhepunkt im fantastischen Instrumental-Stück Tanfana zur Mitte des Albums findet. Auch die anderen Tracks sind technisch gut bis sehr gut - Sunnavend schafft es zum Beispiel, ein richtig cooles Kontrastspiel zwischen akkustischen und verzerrten Gitarren zu zaubern, welches - die Chöre ausgeblendet - gelinde gesagt meisterhafte Züge annimmt.
Dennoch versauen mir die Vocals persönlich die Freude am Album. Man muss dazu sagen, dass hier wirklich alles aus einer Hand kommt. Falkenbach ist ein reines Soloprojekt eines Musikers mit dem Pseudonym "Vratyas Vakyas", welcher sich für sämtliche Instrumente und Gesänge alleine verantwortlich zeichnet. Unter diesem Gesichtspunkt habe ich natürlich erst recht Respekt vor den komplexen Songstrukturen und Kompositionen. Und wenn Vratyas in Growls verfällt, wie z.B. in In Flames, oder eben wenn es um instrumentale Passagen und Stücke geht, wirkt auch das Gesamtbild rund. Wenn...
Trackliste
01. Intro
02. ...Where His Ravens Fly...
03. Time Between Dog And Wolf
04. Tanfana
05. Runes Shall You Know
06. In Flames
07. Sunnavend
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Veröffentlichung: 28.01.2011
Stil: Viking Metal
Label: Napalm Records
MySpace: www.myspace.com/falkenbachband (Fanpage)
Website: www.falkenbach.de
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