"Grün ist das neue Schwarz"... So oder so ähnlich hat sicher fast jeder von uns besagte Redewendung schonmal gehört, vor allem im Bereich der Modetrends. Es geht dann zumeist darum, eine althergebrachte Idee neu aufzuarbeiten und mit etwas anderen Fokussierungen und Blickwinkeln als neu und "In" zu verkaufen. Auch im Englischen existiert diese Redewendung, was nahelegt, dass die bayrische Band The New Black diesen Titel bewußt gewählt hat, wohl auch mit einem gewissen ironischen Unterton. Denn tatsächlich ist sich wohl jeder versierte Rockmusiker heutzutage bewußt, dass er die Musik nicht neu erfinden kann, wohl aber noch schier endlose Möglichkeiten hat, alleine das Grundprinzip "Gitarre(n) - Bass - Schlagzeug - Gesang" stets neu zu strukturieren. Sicher sind viele Klänge, Riffs und Beats schonmal in anderen Songs anderer Künstler aufgetaucht, selbst Textzeilen sind nicht zwangsweise Unikate und auch Stimmen ähneln sich oft, doch wenn man die Musik wirklich liebt, wird man immer wieder neue spannende Kompositionen schaffen, die mit Kraft und Leidenschaft das Publikum mitreißen.
Genau so klingen The New Black dann auch, das ist das Erfolgsrezept, welches sie nun auf ihrem zweiten Longplayer II: Better In Black erneut aufgreifen. Die Band versucht gar nicht erst, krampfhaft anders als die anderen zu klingen, sondern besinnt sich auf puren Power-Rock und unverblümten Heavy Metal: Mit fetten Riffs, dreckigen Distortions und verspielten Soli. Nicht zuletzt sind es auch Mitgröhl-Chorale wie in Last Chance To Throw Dirt, welche auf althergebrachte Weise den Hörer "einfangen". Oder perfekte Pogorhytmen, wie sie uns im Song Fading Me Out mit auf den Weg gegeben werden. Ganz egal was im breiten Spektrum der Gitarrenmusik bis dato Gefallen gefunden hat, The New Black scheuen sich nicht, es in ihren Songs gekonnt aufzuarbeiten.
Ein wenig ist aber genau das auch der Knackpunkt. Lauscht man den Songs auf II: Better In Black hat man immer wieder mal dieses Déjà Vu-Erlebnis, dieses unbestimmte Gefühl: "Das hab ich doch schonmal gehört". Das macht die Musik sicherlich nicht schlecht, stört aber ab und zu den ansonsten äußerst positiven Gesamteindruck.
Insgesamt jedoch kann man verstehen, warum sich The New Black in kürzester Zeit vom Newcomer zur erfolgreichen und gefragten Topband gemausert haben - Hier sind halt echte Rock´n´Roller am Werk.
Trackliste
01. Better In Black
02. The King I Was
03. Batteries & Rust
04. Downgrade
05. Into Modesty
06. Altar Boys
07. Happy Zombies
08. My Favorite Disease
09. Fading Me Out
10. When It All Ends
11. Last Chance To Throw Dirt
12. Sun Cries Moon
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Veröffentlichung: 21.01.2011
Stil: Heavy Metal
Label: AFM Records
Website: www.thenewblackofficial.de
MySpace: www.myspace.com/thenewblackofficial
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