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Monster Magnet: Mit Seventh Void im Effenaar, Eindhoven (16.11.2010)

"Das ist Musik meiner Jugend". Eine Floskel, die man gerne verwendet, wenn man sich einer Band besinnt die einmal eine Rolle im eigenen Leben gespielt hat. Monster Magnet ist bei mir genau eine solche Band. Weniger, weil ich seinerzeit großer Fan war, sondern vielmehr weil mich die Musik mit Erinnerungen und Menschen aus meiner Vergangenheit verbindet. Als dann Ende Oktober das neue Monster Magnet-Album Mastermind erschien, wurden jene "alte Zeiten" in mir wieder wach, ein schönes Gefühl.
Nicht zuletzt das war auch ein wichtiger Grund für mich, warum ich wenigstens einen Gig der ausgedehnten Tournee mitnehmen wollte, die Monster Magnet zusammen mit Seventh Void in diesem Herbst unternahmen.

Mein ursprünglicher Plan, den Tourauftakt in Köln mitzunehmen, fiel Aufgrund organisatorischer Hindernisse ins Wasser. Der Gig in Bochum wäre auch noch in meinem Einzugsbereich gewesen, stand aber erst für Dezember in der Agenda und mir war klar, dass die Vorweihnachtszeit auch wieder stressig werden würde... Also tat ich das, was ich schon lange vorgehabt hatte zu tun: Ich schaute über die Grenze!
Ja, es ist halt ein bisserl seltsam. Zeit meines Lebens wohne ich in nächster Nähe zu den Niederlanden und kann, wenn ich denn will, hinüber spazieren. Früher habe ich das auch immer mal gemacht! Aber wenn es darum geht, sich Konzerte anzuschauen, oder auch sonst Szeneleben zu leben, dann wirkt das, was hinter der Grenze stattfindet, so unfassbar fern. In den über 30 Jahren meiner Existenz auf dieser Erde war ich somit noch nie auf einem Konzert in Holland, und das obwohl viele Städte dort sicherlich für mich nicht weiter weg sind als Bochum oder Köln (beide ca 100 km), wo ich mich dann aber wiederum regelmässig herumtreibe.

Zum Glück gibt es aber für alles ein erstes Mal, meine investigativen Recherchen ergaben nämlich die unglaubliche Tatsache, dass das niederländische Städchen Eindhoven ebenfalls "nur" ca 100 Kilometer von meinem Heimatort entfernt ist. Im dortigen Konzertsaal namens Effenaar sollte am 16.11. ein Gastspiel von Seventh Void und Monster Magnet stattfinden, und so nutzte ich die Chance zwei Premieren zusammenzulegen: Mein erstes Monster Magnet-Liveerlebnis und mein erster Konzertausflug in die Niederlande.


Seventh Void

Auch sonst stand der Abend für mich unter dem Motto einer gewissen Neuerung: Ich hatte zwei Tage zuvor das Rauchen drangegeben... Der Entzug war also ganz frisch. Nichtraucher werden es nicht verstehen, aber in gewisser Weise war ich an diesem Tag echt mutig, denn so schnell wieder unters Partyvolk zu tauchen stellte natürlich eine große Rückfallgefahr dar. Ich darf aber mit Stolz verkünden, dass ich tapfer geblieben bin - und zwar auch bis heute, über einen Monat später. :)

Als nicht so prickelnd stellte sich die Hinfahrt nach Eindhoven heraus. Ich will nun nicht alles ins Detail zerreden, aber Nebel, Stau auf holländischen Autobahnen (natürlich voll mit holländischen Autofahrern ;)) und nicht aktuelle Navi-Karten sorgten dafür, dass ich trotz sehr zeitiger Abreise noch in Sorge geriet, unter Umständen zu spät anzukommen. Ein paar Nerven blieben dabei ebenfalls auf der Strecke, weswegen es umso schöner ist, dass der Rückfall ins Nikotinzeitalter bei mir nicht stattfand.

Tatsächlich schaffte ich es dennoch, noch vor Beginn des Konzertes am Effenaar anzukommen. Meine Eindruck von der Location: Recht groß, aber kein Pressegraben. Bei meiner Ankunft wirkte die Halle zudem noch nicht sonderlich voll (das änderte sich im Laufe des Abends aber) und das niederländische Publikum sah überraschend "gewöhnlich" aus. Also wenige Langhaarige, Kuttenträger oder zumindest Bandshirt-Poser, wie man sie auf einem solchen Konzert eigentlich erwarten würde. Zu meiner Überraschung war ich aber nicht der einzige Grenzüberschreiter vor Ort, recht schnell erkannte ich, dass die netten Menschen die sich gleich neben mir ihren Platz an der Bühne ergattert hatten, Ruhrpottler waren.


Monster Magnet

Insgesamt bot sowohl das Effenaar als auch der gesamte Rahmen aber eine gute Grundlage, sich dem Konzertgeschehen zu widmen, und das habe ich natürlich auch gemacht.
Opener an diesem Abend (und auch auf dem Rest der Tour, wenn es nicht irgendwo Local Supports gab) waren Seventh Void. Von einer Vorband zu sprechen wäre hier schon fast Blasphemie. Zwar gibt es das Projekt als solches noch nicht lange, die Musiker sind aber mehr als nur erfahren und bestehen unter anderem aus Leuten von Type O Negative, die sich nach dem tragischen Tod von Pete Steele neu orientiert haben.
Mit Heaven Is Gone haben Seventh Void vor kurzem ihr Debüt hingelegt, ein Album welches mir grundsätzlich gefallen hat, obwohl ich dem Genre (Doom Metal) gar nicht mal so zugetan bin. Ähnlich gings mir auch mit dem Konzert: Die Setliste war bis auf 2-3 kleine Abweichungen und eine andere Reihenfolge identisch mit der Trackliste von Heaven Is Gone, wobei Seventh Void ihre Stücke live etwas intensiver und leidenschaftlicher präsentierten. Auf jeden Fall cool und volle Kanne Rock´n´Roll, aber musikalisch für mich halt nur bedingt mitreissend. Für weitere Infos zu Seventh Void besucht doch einfach mal deren MySpace.

Hauptact (auch für mich) waren da dann doch eher Monster Magnet... Wobei ich mich zunächst erschrocken habe. Ich hatte Frontmann Dave Wyndorf irgendwie als schlank und sportlich in Erinnerung, und in den Videos die ich kenne wirkte er auch immer sehr groß... Was sich da aber vors Mikro gesellte war eine dicke kleine Kampfwurst in Lederjacke. Sorry, wenn das jetzt gemein klingt. ;) Lustig war zudem, dass der Herr extra einen Ventilator brauchte um sich abzukühlen. Die Jacke ausziehen wäre wohl zu einfach gewesen...
Aber gut, Rockstars und ihre Eigenarten sind ja doch manchmal sehr speziell, und da ich die Musik eben wirklich mag, darf man solche Sprüche getrost als neckische Sympathiebekundung ansehen. Monster Magnet sind eben der Inbegriff des Posers, sie kokettieren mit Machogehabe und gewissen Überheblichkeiten, wie ja auch das neue Album zeigt: Der Titel Mastermind zeugt sicherlich von einer gewissen Arroganz.
Von besagtem Album wurden natürlich dann auch einige Songs gespielt, u.a. Dig That Hole. Aber auch ältere Stücke befanden sich im Set und der absolute Höhepunkt war für mich dann das abschliessende Space Lord. Das Stück gehört einfach zu den größten Meisterwerken, die in der Rockmusik geschrieben wurden - zeitlos und genial.

Direkt im Anschluss an das Konzert machte ich mich dann aber auf den Heimweg. Beide Premieren (erster Konzert-Auslandeinsatz und erstes Monster Magnet-Konzert) darf ich als Erfolg verbuchen. Es war einfach mal was anderes, aber ein in sich gelungener Abend, und das trotz der Widrigkeiten auf der Hinfahrt.

Bildergalerie vom Abend
Monster Magnet - Website

17.12.2010 by Otti

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