Flatline: Enjoy The Noise

Flatline scheint ein sehr beliebter Name für Bands zu sein, wenn man dem großen Suchriesen mit dem Doppel-O glauben darf - Das macht es natürlich nicht gerade einfacher, die mir aktuell vorliegende Scheibe einer so benannten Band greifbar zu machen. Fest steht, das es sich bei den hier vorgestellten Flatline um eine EBM-Kombo aus Koblenz handelt. Die Mitglieder sind Christian Michael und Holger Wirth (ehemals Bassist beim mittlerweile zu Grabe getragenen Dark Wave-Projekt Ghosting. Fest steht auch, dass Flatline sich bereits im Jahr 1996 gründeten - Was in der Zwischenzeit passierte ist allerdings nirgendwo nachzulesen, und so kann ich nun nicht einmal genau sagen, ob es sich beim nun erschienenen Album Enjoy The Noise um ein Debüt handelt.

Ist ja auch egal, nehmen wir die Musik und das wenige Wissen zur Grundlage, was zur Verfügung steht. Genau genommen wurde Enjoy The Noise auch schon im vergangenen Jahr veröffentlicht, als Gratis-Download unter Creative Commeon License. Nun hat sich Ionium Records dem Duo angenommen, um das ganze ein wenig zu pushen und das Album auch in die großen Download-Stores zu bringen.
Musikalisch bewegen sich Flatline dabei auf sehr klassischen, dunklen EBM-Pfaden. Treibende Beats, gelegentliche Samples, eingängige Melodien und mal klare, mal verzerrte Vocals sind hier selbstverständlich.

Flatline beweisen dabei ein gutes Händchen und sorgen sowohl für tanzbare Hymnen, als auch für leicht experimentell klingende Hooklines und schaffen es, Futurepop- und Industrial-Einflüsse elegant in den Grundkern EBM einfliessen zu lassen. Was leider ein wenig fehlt ist der Wiedererkennungswert an sich, durch den sich das Duo aus der breiten Masse hervorheben und durchstarten könnte, vielleicht ist das aber auch gar nicht beabsichtigt. In sich ist Enjoy The Noise ein grundsolides und sich stimmiges Album voller elektronischer Musik, welches sowohl für den Club als auch für den Heimbedarf auf jeden Fall genügend Inhalt und Konsistenz bietet.
Anspieltipp: Sprungwellen.

Veröffentlichung: 18.10.2010