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Emil Bulls: mit The Dreams und Sonic Delivery in Kleve (21.10.2010)

Vor nicht all zu langer Zeit stellte ich euch Sonic Delivery, bzw ihre Debüt-EP A Thousand Years vor - eine junge aufstrebende Band aus der Schweiz, welche mit ihrem interessanten Erstling durchaus punkten konnte. Schon in der Review zur Scheibe erwähnte ich dann, dass die Jungs mit den Emil Bulls auf Tour gehen würden, und warf die Frage auf, ob Sonic Delivery denn auch das Zeug haben, ein komplettes Liveset so überzeugend zu füllen wie sie es mit ihrer kurzen EP gemacht haben. Da die besagte Tour zufällig auch einen Gig ganz nah an meinem Heimatdörfchen vorsah, konnte ich mir natürlich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, mir diese Frage durch entsprechende Beweise beantworten zu lassen. So kam es, dass ich am vergangenen Donnerstag einfach mal ins altehrwürdige Radhaus zu Kleve aufbrach, um mir dort eine ordentliche Live-Dröhnung geben zu lassen.

Zunächst galt es allerdings, ein ganz dämliches Problem zu lösen: Wie komme ich überhaupt hin? Ja, Kleve ist bei mir quasi um die Ecke, aber trotzdem gute 25-30 km entfernt. Mit Auto ist so eine Strecke schnell gefahren, dummerweise hat aber mein kleiner Opel letztens mit Motorschaden den Geist aufgegeben, und das neue Töfftöff stand halt noch nicht zur Verfügung. Mit dem Zug nach Kleve geht eigentlich flott, allerdings gab es da ein dezentes Hindernis: Das Konzert sollte um 21 Uhr beginnen, und um 22:16 wäre die letzte Bahn zurück gefahren. Bei 3 Bands + Fußmarsch vom Bahnhof zum Radhaus und zurück war diese Variante eher Suboptimal...
Die Rettung erfolgte dann durch meinen netten Nachbarn, der mir sein Auto für diesen Abend zur Verfügung stellte. Wobei "Auto" hier eine großzügige Auslegung des Begriffs darstellt, das Ding ist eher eine schnuckelige kleine Knutschkugel auf vier Rädern, die aber immerhin bei Vollgas auf die 100 km/h kommt! Das soll jetzt allerdings echt keine Lästerei sein, immerhin hat mir das süße Ding den Abend gerettet, und irgendwie mag ich die kleine Rostlaube...


Sonic Delivery

Also kam ich dann doch so gegen 20 Uhr am guten alten Radhaus an - pünktlich zum Einlass. Ich muss dazu sagen, dass ich hier in meiner Jugend Stammgast war. Partys, Konzerte, Live-Rollenspiel... lange Jahre war dieser Jugendclub für mich eine der ersten Anlaufstellen, wenn es um meine persönliche Freizeitgestaltung ging. In den letzten Jahren allerdings kam es mir eher so vor, als wäre ich dem Radhaus altersmässig ein wenig "entwachsen". Nicht, dass ich ein Problem damit habe, mit jüngeren Leuten zu feiern, aber es ist und bleibt eben vor allem ein Zentrum für Jugendliche, meine Wege führten mich nur noch sehr selten hier nach Kleve. Auch an diesem Abend dürfte ich den Altersdurchschnitt sehr gehoben haben. Zwar gab es neben mir noch andere "ältere" Besucher, aber auch wenn am Einlass groß angeschlagen stand, dass es Ausweiskontrollen gäbe, die meisten Konzertgäste dürften wohl die 20 Jahre nicht überschritten haben. Verwunderlich eigentlich, denn gute Rockmusik ist ja durchaus für alle Generationen zugänglich.

Die Band, wegen der ich hauptsächlich hergekommen war eröffnete dann auch den Abend: Sonic Delievry. Etwas irritiert stellte ich allerdings fest, dass die drei Schweizer eine halbe Stunde zu früh die Bühne enterten, nämlich schon um 20:30 Uhr, während als Beginn ausdrücklich 21:00 Uhr veranschlagt war. Blöd irgendwie, schliesslich mag es sein, d ss mancher der erst kurz vor Knapp an der Venue ankam durchaus Gefallen an dieser Band gefunden hätte. Eine gute halbe Stunde performten Sonic Delivery dann sanftere Rockmusik vom feinsten, wobei natürlich auch alle (Rock-)Songs der EP vertreten waren, der Titeltrack A Thousand Years bildete hierbei den goldenen Abschluss. Tatsächlich machten die Jungs sehr viel Freude auf der Bühne, ließen das Publikum immer wieder für die "Emils" jubeln und überzeugten mit Charme und Spielfreude. Wilde Party und Pogo-EInlagen gab es hier zwar noch nicht, aber darauf ist die Musik von Sonic Delivery ja auch gar nicht ausgelegt.


The Dreams

Neben mir waren übrigens noch zwei andere Fotografen anwesend... ich vermute die gehörten zum Radhaus-Team, anders kann ich mir nicht erklären, warum deren penetrantes Verhalten geduldet wurde. Es gibt Grundregeln bei der Konzertfotografie und zu denen gehört zum einen, dass man möglichst keinen Blitz verwenden sollte (was beide aber permanent gemacht haben), um eben die Musiker nicht zu blenden und zu irritieren, und zum anderen sollte man weder Musiker noch Besucher mehr als nötig stören... Diese Beiden allerdings rempelten und drängelten rum was das Zeug hielt und kletterten bei den ersten beiden Bands sogar ständig auf die Bühne, beziehungsweise drückten den Musikern ihre Cameras fast in die Nase. Bei jedem größeren Konzert hätte man sie wohl für dieses aufdringliche und unhöfliche Verhalten achtkant rausgeworfen...

Aber was lohnt sich das Aufregen? Viel lustiger war es dann, The Dreams mit ihrem Gig zu genießen. Dass diese Band auch mit von der Partie sein sollte war mir vorher gar nicht bewusst, ich las erst am Tage der Veranstaltung auf der Website des Radhaus davon und dachte, es würde sich um einen kleinen "Local Support" handeln. Doch weit gefehlt! The Dreams kommen aus Dänemark und haben den Laden mit ihrer genialen und sehr punkigen Mucke gehörig aufgemischt. Anfangs schienen die recht jungen Rocker zwar etwas irritiert vom deutschen Publikum zu sein, sorgten aber mit markigen Sprüchen und treibenden Riffs schnell für ordentliche Stimmung und einen beeindruckenden Pogo-Pit. Neben eigenen Songs performten die Dänen zwei sehr coole Coverversionen - This Is Not A Love Song von P.I.L und den Klassiker Summer Of 69 von Bryan Adams. Besonders mit letzterem brach natürlich das Eis endgültig, da nahezu das gesamte Publikum fröhlich mitgröhlen konnte. Das war echt mal ne positive Überraschung, wer auf kernigen Punk steht, sollte sich The Dreams definitiv auf den Radar legen.


Emil Bulls

Wie nicht anders zu erwarten, waren es aber die Emil Bulls, bei denen die Hütte endgültig brannte... Wobei ich ein solches Abrissfest dann doch nicht erwartet hätte! Wie man den Aussagen von Frontmann Christop entnehmen konnte war dies wohl nicht ihr erster Auftritt im Radhaus, und die Fangemeine dankte den neuen Besuch mit einem berauschenden Fest voller Pogo und Stagediving, sowie Mitsingen bei nahezu sämtlichen Songs!
So wurden dann Stücke wie Ad Infinitum , The Architects Of My Apocalypse, Time oder Newborn zu wahren Partykrachern, die vom Publikum und der Band gemeinsam immer wieder hochgepeitscht wurden. Vielleicht ist es die unmittelbare Nähe zwischen den Beteiligten in diesem kleinen Laden, vielleicht der Hunger der Landjugend nach guter Livemusik... Aber selbst den hartgesottenen Profis von Emil Bulls war die unglaubliche Freude am Geschehen deutlich von den Gesichtern abzulesen. So eine geile Stimmung dürften selbst sie nicht überall erleben!

Trotz der überwältigenden Show die sich mir hier bot habe ich mir den Gig der Bull aber nicht ganz zu Ende angeschaut... Einfach weil ich am nächsten Tag früh aufstehen musste, um zum nächsten großen Event zu reisen. Letztlich bleibt auch nur zu sagen, dass dieser kleine Ausflug ins Radhaus sich wahrlich gelohnt hat, alle drei Bands haben vollkommen überzeugt und ihre Livetauglichkeit unter Beweis gestellt.

Bildergalerie vom Abend

Websites:
Emil Bulls
The Dreams
Sonic Delivery

10/25/10 by Otti
Emil Bulls in unserer Band- und Künstlerdatenbank

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