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Interview (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

Deine Lakaien: Wenn Träume wahr werden

Lange habe ich darauf gewartet, dieses Gespräch endlich führen zu können. Deine Lakaien gehören seit frühester Jugend zu den prägendsten Bands in meinem Leben und waren die letzten der "großen Vier", die ich seit Beginn meiner Journalistenkarriere unbedingt mal interviewen wollte. Im vergangenen Monat erfüllte sich also ein echter Traum, als sich mir die Möglichkeit bot, mit Sänger Alexander Veljanov ein langes und sehr spannendes Telefonat zu führen, welches ich natürlich für euch mitgeschnitten habe.
Schwerpunkt unseres Gesprächs war selbstverständlich das neue Album Indicator, aber dabei sollte es natürlich nicht bleiben. Alexander ist eben nicht nur auf der Bühne großartig, sondern auch als Gesprächspartner unheimlich offen, interessant und sympathisch...

Otti:
Erstmal Danke, dass Du dir Zeit für dieses Interview nimmst.

Alexander:
Kein Problem, danke für das Interesse!

Otti:
Das letzte Album April Skies ist ja nun schon fünf Jahre her. Was mich nun interessiert ist, was habt ihr so in der Zwischenzeit getrieben, und warum habt ihr uns so lange auf ein neues Album warten lassen?

Alexander:
Naja, wir waren ja nicht untätig. Wir hatten das große 20 Jahre-Jubiläumsprojekt mit der neuen Philharmonie Frankfurt und danach Soloprojekte. Helium Vola bei Ernst, und ich hatte mein Porta Macedonia-Album. Ich war auf Tour, wir haben mit Lakaien im Ausland gespielt, und im letzten Winter gab es dann nach vielen, vielen Jahren mal wieder eine Akustik-Tournee in Deutschland. Ja, und ein Jahr lang haben wir am neuen Album gearbeitet.


"Ich muss sagen, die Rezensionen bisher sind wirklich erfolgversprechend"

Otti:
Am neuen Album Indicator, um das es hier ja nun hauptsächlich geht. Ich hab es mir natürlich schon angehört, auch schon eine Rezension geschrieben und ich finde, es ist sehr "back to the roots" irgendwie, also mehr Richtung Experimentierfreude und weniger Popmusik. Siehst du das auch so?

Alexander:
Schwer zu beurteilen, wenn man selbst drin steckt. Es ist vielleicht experimentierfreudiger als die letzten Studioalben in dem Sinne, dass man doch wieder sehr stark auf die Elektronik, auf die "altmodische" Elektronik sag ich mal, sich konzentriert hat, auf unsere Wurzeln. Und wir haben versucht das dann mit den Erfahrungen aus unserer Orchestertournee zu mischen, was die Arrangements betrifft, verschiedene Songs themagerecht umzusetzen. ich denke auch, dass es viele Verweise gibt auf Alben wie Winter Fish Testosterone oder Forest Enter Exit und auch das Debüt-Album. Aber es ist letztendlich kein Retro-Album in dem Sinne, denn ich denke wir haben auch viele neue, ungewohnte Momente auf dem Album, vielleicht auch eine direktere Art, Lyrics zu transportieren. Es ist vielleicht auch wirklich extremer, was den Gesang betrifft als zum Beispiel bei White Lies.

Otti:
Du sagtest gerade "altmodische Elektronik", was darf man sich denn darunter genau vorstellen?

Alexander:
Wir arbeiten ja mit alten analogen Synthesizern und gerade Ernst als Spezialist hat da ja auch seinen individuellen Sound. Wir stehen halt auf die alten analogen Kisten von früher, wie die PPGs und Rolands und Oberheims. Das sind diejenige, die unserer Meinung nach auch immer die spannendsten und interessantesten Möglichkeiten bieten, wenn es darum geht originär und individuell elektronische Sounds zu entwickeln, die eben nicht nach anderen Bands klingen, sondern ganz typisch für Deine Lakaien sind.

Otti:
Du sprachst gerade auch davon, dass Indicator direkter geworden ist, dem stimme ich zu. Es ist auch sehr politisch ausgefallen in meinen Augen. War das für euch für euch vielleicht auch ein Anliegen, ein Statement zu bringen, ein bisschen mehr zu bewegen auch mit eurer Musik?

Alexander:
Ich denke, dass vielleicht die sozialpolitischen und politischen Texte dieses Mal stärker vertreten sind. Es gab das ja schon früher in verschiedenen Songs, aber nicht so stark wie auf diesem Album. Da sind ja jetzt schon einige, die sich mit solchen Themen beschäftigen. Sei es Who´ll Safe Your World, Immigrant, Europe, The Old Man Is Dead, Six o´Clock... Da ist schon einiges drin. Und das liegt ja auch an der Entwicklung, die letzten Jahre waren sehr turbulent - Wenn man sich die Folgen der Globalisierung ansieht, die Probleme des sogenannten "Clash of Cultures", die europäische Frage, die teilweise vorhandene Perspektivlosigkeit der Jugend und wie die Studenten heute teilweise im Eiltempo zum Abschluss kommen müssen und sich danach jahrelang mit unbezahlten Praktikas und ähnlichem verdingen müssen. Das sind alles Themen, die auch eingeflossen sind in das Album und insgesamt hat sich die ganze Sprache unserer Texte etwas direkter entwickelt. Die Aussagen sind direkter, nicht mehr soviele Metaphern. Ob das jetzt Liebeslieder sind oder eben politische Lieder.

Otti:
Du hast gerade schon Immigrant erwähnt, das passt ja gerade eigentlich perfekt zu dieser Diskussion um Thilo Sarrazin, sein Buch, und seine Aussagen. Willst Du dazu etwas sagen?

Alexander:
Wir konnten ja nicht ahnen, dass dieses Thema solch eine unglaubliche Brisanz bekommt, durch gerade Sarrazin und die - durch seine doch sehr zweifelhaften Thesen - losgetretene Gesellschaftsdiskussion. Immigrant ist ein Lied, das aus der Ich-Perspektive eines Immigranten erzählt und die Frage aufwirft: "Warum darf ich nicht ganz normal so leben, wie Du es auch für dich in Anspruch nimmst?". Es war nicht einfach für mich als Sänger in diese "Ich-Rolle" zu schlüpfen, denn es ist ja doch sehr peinlich, wenn man das nicht überzeugend interpretiert. Den Text hat der Ernst geschrieben. Komischerweise habe ich bei Europe das gleiche Thema aufgegriffen. Nicht aus der "Ich-Perspektive", sondern aus der Perpektive des Beobachers, und es war schon ein Zufall, dass wir da beide, unabhängig voneinander, Texte zum gleichen Thema geschrieben haben.
Immigrant ist für mich auch zum Beispiel einer der Songs, der sehr überraschend sein muss für den Hörer, weil er ja doch sehr anders klingt als alles, was wir bisher gemacht haben, also diese Mischung aus dieser hektischen Situation eines Getriebenen, und der Hoffnung die er im Refrain ausdrückt.

Otti:
Ein anderes Thema, was bei euch immer wieder auftaucht, ist natürlich die Liebe. Wie würdest du jetzt deine Blickweise auf dieses Gefühl beschreiben, im Vergleich zum Beispiel zu vor etwa 10-15 Jahren?

Alexander:
Jeder Mensch hat ja seine Erfahrungen mit diesem Thema und je älter man wird, je mehr man erfahren hat, desto nuancierter wird der Blick auf diese Gefühlswelt. Und ich denke, dass es das schwierigste ist für einen Sänger, so ein Liebeslied überzeugend und ohne abgedroschene Klischees zu transportieren. Ich glaube, das klingt heute anders als Love Me To The End vor 20 Jahren klang, so wie ich eben herangehe an dieses vielfältige Thema. Und One Night, Gone, Along Our Road oder Without Your Words sind ganz unterschiedliche Beispiele, wie man das Thema angehen kann.

Otti:
Aber wenn Du jetzt sagst, Du gehst das ganz anders an... Wenn Du jetzt auf der Bühne stehst und dann zum Beispiel Love Me To The End singst, im Endeffekt kommt es noch immer authentisch rüber. Also stehst Du immernoch hinter den Sachen, die Du damals genau so gemacht hast.

Alexander:
Ja gut, von Love Me To The End gibt es ja unzählige Live-Versionen in allen möglichen Besetzungen. Als Duo, als Band, mit Orchester und das Lied hat sich ja auch sehr verändert immer wieder, und auch meine Interpretation des Liedes ist gewachsen und hat sich entwickelt. Da gibt es Leute, die finden die Urversionen am schönsten, andere haben das Lied dann vielleicht erst lieben gelernt, als sie es vielleicht erst im Orchester gehört haben, oder in der Klavierversion. Mir persönlich ist es auch wichtig, dass so ein Lied über all die Jahre sich auch entwickeln kann und ich denke, gerade Love Me To The End ist ein Lied, das Live immer wieder überzeugen kann durch die stets neuen Veränderungen im Arrangement und im Ausdruck. Aber gut, das Lied kann man auch nicht kaputt machen. Love Me To The End ist zweifelsohne eines unserer guten Lieder. *lacht* Auch eines der beliebtesten.

Otti:
Das kann man immernoch so sagen, ja.

Alexander:
Obwohl ich zum Beispiel jetzt auch One Night durchaus als ebenbürtig empfinde, weil es meiner Meinung nach ähnlich stark die Emotionen transportiert. Aus eine andere Art und Weise, aber durchaus ebenbürtig.

Otti:
Also für mich persönlich waren eure Songs auch Wegbegleiter durch all meien Lebensphasen, von der ersten Liebe quasi bis zu den Momenten, die ich jetzt erlebe. Manchmal ist es eben auch so, dass eure Musik - ähnlich wie ein paar andere Bands - wirklich Halt bieten, fast der einzige Halt zu sein scheinen. Macht es dir vielleicht auch Angst, dass eure Musik so einen starken Einfluss auf die Entwicklung von Menschen und deren Gefühlen hat?

Alexander:
Ich finde das eigentlich immer sehr schön, wenn Leute erzählen, dass sie mit der Musik groß geworden sind. Ich weiß ja nicht wie alt Du warst, als Du uns kennengelernt hast mit unserer Musik?

Otti:
13...

Alexander:
Oh, also quasi in der Frühpubertät schon. Ja das ist schön, wenn Menschen dann nach 10-15 Jahren, wenn sie der Pubertät entwachsen sind, immernoch etwas mit der Musik von damals anfangen können. Das ist ja oftmals nicht so. Da schämen sich ja viele für das, was sie in der Jugend gehört haben. Und da trennt sich vielleicht auch die Spreu vom Weizen, dass es eben auch Bands und Lieder gibt, die Jahrzehnte überdauern können und die die Menschen auch begleiten im Leben. Und ich finde es immer wieder rührend, wenn Leute gerade mit Love Me To The End anfragen, ob wir nicht auf ihrer Hochzeit spielen und singen können, weil ihnen das soviel bedeutet für ihr gemeinsames Leben und das dann doch mit einer Hochzeit besiegeln wollen. Ja es gibt schlimmeres als Songs, die Jahre überdauern und dabei nichts verlieren, und es ist auch schön, dass heute noch junge Leute, die noch keine 20 sind, eben die Musik von damals entdecken, als sie vielleicht noch gar nicht geboren waren oder gerade in den Kindergarten gingen. Das gibt es auch, man sieht ja gerade bei Konzerten oft auch Kids, die das erste Mal bei Deine Lakeien sind. Und die finden nicht nur die neuen Sachen gut, sondern gerade auch die alten.
Das ist nicht allen Bands vergönnt, dass man die alten Lieder immer wieder neu aufbereiten kann, ohne dass es ein reines Nostalgiekonzert ist, sondern eben eine Mischung, ein Querschnitt aus der ganzen Schaffenszeit. Bei uns ist das ja bei allen Konzerten der Fall, dass wir aus sämtlichen Studioalben dann eben einen Song im Konzert spielen.


"Es gibt ja nichts langweiligeres als Bands, deren CDs man sich kauft, weil man die Band halt immer gut fand"

Otti:
Was ich bei euch auch so faszinierend finde, ich beobachte euch ja jetzt auch schon viele Jahre, Du und Ernst, ihr seid beide sehr ausgeprägte, wenn nicht sogar exentrische Persönlichkeiten. Warum harmoniert das so gut zwischen euch?

Alexander:
Naja exzentrisch, weiß ich nicht. Gut, das Bild, das man auf der Bühne vermittelt ist ein anderes, als der Mensch dahinter, das ist nur eine Facette, ein Teil. Gerade als Sänger ist man ja in einer Rolle und man muss sich entscheiden, wie man auf der Bühne agieren möchte. Da gibt es eben Typen wie Robbie Williams, die extrem extrovertiert die Massen unterhalten, und ich bin ja eher der etwas abgewandte, introvertierte Bühnensänger, der eigentlich dann auch während des Konzertes auftaut, wenn alles stimmt. Wenn das Publikum das aufnimmt, was man ihnen anbietet und auch etwas zurückgibt und das schaukelt sich hoch. Das war jetzt bei den Akustik-Konzerten im Winter ganz wunderbar, dass man ein Publikum hat, das ganz aufmerksam zuhören kann und man die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören kann. Ganz leise Klavierstellen, wo dann der Gesang einsetzt bei Balladen, und auch ganz laute, explodierende Stellen werden aufgenommen, und das Publikum ist von Anfang bis Ende konzentriert dabeiund dankt das einem auch. Das ist eigentlich die Kraft, die man da mitnimmt ins Studio. Und das haben wir bei der Produktion gemerkt, denn wir hatten ja vor der Tournee schon angefangen und haben dann nach der Tournee weitergemacht, da kam dann ein wichtiger Energieschub. Wo wir uns gesagt haben: "Okay, wir wagen uns an Songs, die vielleicht schief gehen könnten, die nicht typisch sind für uns". Wie zum Beispiel Immigrant oder Six o´Clock oder eben The Old Man Is Dead, und wenn man dann nach soviel Jahren eben immernoch eine solche Spielfreude hat, wie eine Anfängerband, das ist mehr wert als jede Routine. Das schlimmste wäre für uns gewesen, wenn wir gemerkt hätten, dass wir einfach nur routiniert unsere Qualität einbringen, aber nix neues mehr an uns entdecken können.
Es gibt ja nichts langweiligeres als Bands, deren CDs man sich kauft, weil man die Band halt immer gut fand, aber man entdeckt nichts neues mehr. Und ich hoffe, dass ein Großteil der Leute, die uns so wie Du zum Beispiel jahrelang begleiten und beobachten, dass die auch Unterschiede und Neuerungen hören und nicht das Gefühl haben, dass da nun standardmäßig das "Album Nummer 9" jetzt gemacht wurde.
Darf ich fragen, was dein Lieblingsalbum ist, wenn Du uns schon so lange kennst?

Otti:
Oh, schwer zu sagen... Also ich sag mal... insgesamt würde ich fast sagen Kasmodiah.

Alexander:
Echt?

Otti:
Ja, also von der Dichte der Songs. Wobei ich halt wirklich von Anfang an eigentlich alle Alben geliebt habe. Ihr seid auch eine der wenigen Bands, wo ich mir wirklich jedes Album gekauft habe, muss ich dazu sagen. Aber Kasmodiah, das war so erstmal der Höhepunkt.. Naja, es ist wirklich schwer zu sagen, weil jedes Album wirklich seine Höhepunkte hatte und seine besonders starken Stücke, wo man einfach nicht dran vorbeigekommen ist.

Alexander:
Ja schön!

Otti:
Du meintest gerade, du bist auf der Bühne eher introvertiert. Hast Du es da auch schonmal erlebt, dass Du trotzdem lachen musstest oder zu Tränen gerührt warst, dass die Gefühle dich übermannt haben?

Alexander:
Ja das ist auch schon passiert. Dass man einfach lachen muss, das kann schon passieren. Aber das ist ja nicht unbedingt ein Zeichen, dass man sich über etwas lustig macht, sondern das zeigt ja auch, dass man mit vielen Emotionen dabei ist. Da können schonmal Tränen fließen, da kann auch mal ein Lachanfall bei vorkommen. Das ist nur allzu menschlich, man ist ja keine Maschine. Und es zeigt ja auch dem Publikum, dass man nicht einfach nur da oben steht und seinen Job erledigt, sondern dass man tatsächlich mit dem was man macht sehr viel verbindet.

Otti:
Und auch Freude daran hat.

Alexander:
Und auch Freude daran hat, genau. Wenn man eben ganz besonders schöne Konzerte erlebt, das ist ja unvergleichbar. Das kannst Du ja mit den Studioarbeiten gar nicht erreichen, diese Emotion, die von einem Publikum ausgehen kann in der Kombination mit der Musik, die man auf der Bühne macht.

Otti:
Wie ich gelesen habe seht ihr Indicator auch als Neuorientierung. Wohin bewegen sich Deine Lakaien denn jetzt im Moment?

Alexander:
Wohin? Naja, weiter auf dem Weg. Also der Titel ist ja bewusst gewählt für ein Album, das voller Gefühle steckt, in den verschiedensten Ausrichtungen. Von direkter Wut, wie zum Beispiel in Six o´Clock bis hin zu ganz introvertierter Zärtlichkeit. Die ganze Palette des Lebens steckt da in dem Album drin. Und für uns ist dieses Album, jetzt wo wir es fertig haben und betrachten können, ein Indikator dafür, wo wir sind, wo wir herkommen, wie es momentan aussieht 2010 mit uns und unserer Kreativität und unserer Zusammenarbeit, und auch natürlich der Ausblick auf die Zukunft, was da noch kommen wird.

Otti:
Wenn ich das gerade richtig habe, dann habt ihr euch - Du und Ernst - ja damals über eien Annonce kennengelernt, oder?

Alexander:
Stimmt, ja.

Otti:
Hättest Du damals gedacht, dass das wirklich so ein langlebiges und erfolgreiches Projekt wird, Deine Lakaien?

Alexander:
Als ich Ernst kennengelernt habe war ich irgendwie.. gar nichts. Ich hatte mein Abitur gemacht und wusste noch gar nicht, was das Leben bringen wird. Der Wunsch war da zu singen, und mich hat eben stark die Musik der frühen 80er geprägt, die Punk und Wave-Phase, und da fing es dann ja auch schon gleich an mit den Lakeien. Ich dachte damals gar nichts. Wir hatten ja noch keinen Plattenvertrag und es hat ja dann auch bis ´91 gedauert, bis wir überhaup bekannt wurden. Und das sich das dann so entwickelt, davon wagt man ja nur zu träumen. Wir haben viel Glück gehabt, aber natürlich auch einen großen Hunger, einen starken Willen, dass man das jahrelang betrieben hat, ohne Erfolg zu haben. Und Stück für Stück kam der Erfolg, von einem Album zum nächsten. Ja und wir haben das glaube ich ganz gut gemanaged, dass wir das Projekt nicht überlastet haben, nicht immer neue Alben produziert haben, Auszeiten und Zeit für andere Projekte. Ob es nun die Solo-CDs sind für die verschiedenen Projekte, oder Gastarbeiten, wo ich als Sänger eben nur Gast war. Es gab auch Hörspiele, Theaterproduktionen... Und das war alles sehr wichtig für das Überleben dieses Projektes, dass man sich nicht kaputt macht durch zu viel zu schnell wollen.

Otti:
Also gab es wahrscheinlich auch keine Momente, wo Du gedacht hast "Ich hab keinen Bock mehr, ich schmeiß jetzt hin!"?

Alexander:
Die hat man doch immer im Leben, in jedem Beruf. Klar, wenn Du nach fünf Wochen Tournee nach Hause kommst denkst Du dir: "Mein Gott, was tue ich mir da eigentlich an?", weil das doch sehr kräftezehrend sein kann. Aber wenn man dann davon Pause hat, dann merkt man ja schon, ob das gute oder das negative überwiegt bei dieser Arbeit. Letzten Endes hat immer das Gute überwogen, und deswegen habe ich dann auch weitergemacht. Das gleiche gilt natürlich auch für Ernst.

Otti:
Jetzt mal Hand aufs Herz, du hast doch sicher auch schon hunderte Interviews in deinem Leben gegeben, wird das nicht auf Dauer irgendwann mal langweilig?

Alexander:
Das kommt immer auf die Gesprächspartner an. Es gibt Leute die dir entweder langweilige Fragen stellen oder immer die gleichen Fragen. Natürlich, wenn Du zehn Interviews am Tag hast, und du bekommst immer wieder die gleichen Fragen, dann ist das nicht unbedingt spannend. Aber im Grunde sind wir ja dankbar dafür, dass sich Leute für unsere Arbeit interessieren. Ich persönliche habe es mir zum Motto gemacht, dass ich gar nicht so genau wissen möchte, für welches Medium der Interviewer arbeitet, ob das jetzt ein ganz "wichtiges" ist oder ein kleines Fanzine. Da habe ich mich immer so ein bischen dran gehalten. Erstmal abwarten, welche Fragen kommen, und dann nimmt man sich auch Zeit für ein kleines Fanzine. Das ist ganz wichtig, denn oftmals gibt es auch schlechte Journalisten, die für große Medien arbeiten und umgekehrt. Also man sollte das nicht davon abhängig machen. Insofern... Ein Interview ist jedes mal neu, und da ist von ganz spannend bis ganz langweilig alles vertreten.

Otti:
Ich denke mal, ähnlich hältst Du es dann auch mit den Fans? Dass Du dir dann sagst "Ich nehm mir die Zeit" auch mal für ein Autogramm oder einen kleinen Plausch, oder geht das heutzutage einfach nicht mehr bei eurem Erfolg?

Alexander:
Früher war das einfacher, aber wir geben natürlich auch immer wieder mal Autogrammstunden. Meine letzte war auf dem WGT. Ich finde das schon interessant, was für Leute kommen und woher die sind, und da stellt man auch mal Fragen. Beim WGT war zum Beispiel ganz interessant, wieviele Gäste auch aus dem Ausland kommen. Und es ist schon lustig, wenn man dann jemanden aus Israel vor sich hat und den fragen kann, woher er denn jetzt die Musik kennt, und dann jemanden aus Schweden, dann jemanden aus Australien und dann wieder jemand aus Sachsen. Ich find das spannend, aber ich bin jetzt nicht derjenige, der jede Situation nutzt um Fans zu treffen. Da bin ich eher schüchtern, weil ich denke ich bin derjenige auf der Bühne, ich bin derjenige, der mit der Stimme transportiert, aber ich kann nicht für jeden da sein, der mir was erzählen muss. Da fühlt man sich sonst auch ein bischen überlastet und es gibt ja auch sehr viele Leute, die gerade bei unserer Musik sehr viele Emotionen entwickeln und sich verstanden fühlen in ihren Problemen, gerade junge Menschen. Da ist es manchmal etwas schwierig, die Balance zu finden zwischen "Künstler sein" und "Mensch sein", aber ich hoffe, dass mir das ganz gut gelungen ist bisher.

Otti:
Gut, bei all den Songs die ihr in den ganzen Jahren geschrieben habt, gibt es da denn auch welche, wo Du dir sagst "Nee, das würde ich heute nicht mehr so machen"?

Alexander:
Na klar! Man arbeitet ja um Fehler zu machen. Es gibt sicher Songs die wir und ich aufgenommen haben, die nicht so toll sind, aber es ist wichtig, dass man sich für nichts schämt. Da kenne ich auch andere Kollegen. Es gibt ja Musiker, die wirklich tolle Musiker sind handwerklich, die ihr Geld mit der Musik verdienen müssen und das ganz schrecklich finden und darüber zum Zyniker werden. Nunja, es gibt ja gerade auch im Unterhaltungsbereich Beispiele von Musikern, die eigentlich nicht das machen, was sie wirklich lieben. Das ist uns erspart geblieben, wir machen die Musik, die uns wirklich wichtig ist. Das tut nie weh. Es gibt nichts schlimmeres als wenn Du auf der Bühne stehst und Du Musik machen und singen musst, die du eigentlich peinlich findest oder die dich nervt. Das ist mir erspart geblieben.

Otti:
Das ist schonmal viel wert.

Alexander:
Das ist sehr viel wert, ja. Da kann man sonst auch krank werden, es gibt nicht umsonst soviele Drogen- oder Alkohol-abhängige Musiker.

Otti:
Das glaube ich, ja. Ich meine, ich krieg das natürlich immer nur am Rande mit, aber ich denke mal, dass Du da auf Festivals und so einen viel besseren Einblick bekommst.

Alexander:
Ja man trifft ja auch viele Kollegen im Laufe der Jahre, und da merkt man schon einen Unterschied zwischen denen, die glücklich sind mit dem was sie machen, und denjenigen die nicht ganz so glücklich sind.

Otti:
Aber zum Thema Alkohol ganz kurz: Ich würd dich jetzt so als den Typ "hier und da mal ein Gläschen Wein" einschätzen, lieg ich da richtig?

Alexander:
Genau! Also ich trinke eigentlich alkoholtechnisch wenn dann Wein, ab und zu ein Bier. Aber so harte Sachen fast nicht.

Otti:
Ist nicht deine Welt.

Alexander:
Joa, Wein schmeckt mir halt am Besten, und ich finde dass der Wein ein unheimlich schönes Kultur-Symbol ist. Seit Jahrtausenden.

Otti:
Ich geh ja mal davon aus, dass Du jetzt noch ein paar andere Termine hast... natürlich wäre es schön, wenn ich dir noch hunderttausend Fragen stellen könnte...

Alexander:
Du kannst gerne noch fragen!

Otti:
Wir können das gerne nochmal wiederholen, da hätte ich auch nichts gegen.

Alexander:
Ja, aber ich hab jetzt noch ein bischen Zeit!

Otti:
Du hast noch Zeit? Das ist gut.

Alexander:
Ein bischen, ja.

Otti:
Na dann könnten wir zum Beispiel auf das Video kommen, das habe ich mir nämlich gerade zum ersten mal angeschaut, zu Gone.

Alexander:
Welches? Da gibt es zwei.

Otti:
Warte ich schau mal eben, es war auf jeden Fall auf eurer Homepage...

Alexander:
Das ist das Weisse. Es gibt einen weissen Clip und einen schwarzen Clip, aber den schwarzen Clip gibt es bisher nur bei Eventim zu sehen. Die sind auch beide auf der CD drauf, auf der Limited Edition.


"Letzten Endes hat immer das Gute überwogen, und deswegen habe ich dann auch weitergemacht."

Otti:
Okay, wieso habt ihr da zwei Videos draus gemacht?

Alexander:
Wir hatten sozusagen einen Art Director, Jörg Geldermann, der hat das ganze visuelle Konzept gemacht: Fotos, Artwork, Cover und auch die Videos. Und wir hatten soviel Material, dass er dann die Idee hatte, zwei Clips draus zu machen: Einen Tag-Clip und einen Nacht-Clip, die dann die Stimmung des Liedes transportieren sollen. Das ist eine ganz spannende Idee gewesen und ich finde auch beide Clips sehr gelungen. Die leben auch vom Experimentieren und weniger von fetten Budgets mit hunderttausend Statisten. Es ist gut, wenn man mit kreativen Leuten arbeiten kann, und nicht mit irgendwelchen Videoregisseuren aus der Werbeindustrie, die einfach nur viel Geld verbrennen und am Ende dann irgendwas in meinen Augen mittelmäßiges abliefern. Das hab ich auch schon erlebt. Ja und deswegen gibt es nun zwei Clips, die meiner Meinung nach durchaus sehenswert sind.

Otti:
Das ist natürlich jetzt auch der Vorteil am Internetzeitalter. Früher hätte man vielleicht einen Clip gemacht, den vielleicht bei Viva untergebracht, und das wars dann.

Alexander:
Ja, da hat man dann viel Geld ausgegeben und wenn man dann Pech hatte wurde der nicht einmal gezeigt. Aber die Fernsehlandschaft hat sich ja drastisch verändert, also die Musiksender haben nun keine Bedeutung mehr. Früher war ja Viva bzw Viva 2 vor allem für uns ganz wichtig, MTV auch - dann gab es auch noch VH1, aber was heute übrig geblieben ist, ist ja völlig bedeutungslos. Da kommen nur noch Klingeltöne und irgendwelche komischen Werbeclips, dazwischen ein bischen Musik und der Rest ist aufgefüllt mit irgendwelchen grauenhaften amerikanischen Billigserien oder "Dokushows" oder wie der Mist heisst.
Durch das Internet hast du natürlich ganz andere Möglichkeiten: Wir haben unseren eigenen Youtube-Kanal, wir können die Videos verlinken, und inzwischen erreicht man tausende von Menschen, ohne dass man sich da irgendwelchen Fernsehsendern anbiedern muss.

Otti:
Das heisst, Du siehst das Internet auch mehr als Segen, denn als Fluch?

Alexander:
Naja das ist natürlich ein zweischneidiges Schwert! Du hast die Möglichkeit, weltweit zu kommunizieren und dich zu präsentieren. Das ist schon toll, da wir weltweit auch Fans haben, ob das jetzt in Lateinamerika ist oder in Asien oder sonstwo. Und da ist das Internet natürlich sehr hilfreich gewesen. Andererseits ist es natürlich für junge Musiker immer schwieriger geworden aufzufallen. Früher gab es eben Veröffentlichungen und das war es dann, heutzutage kann jeder ständig irgendetwas produzieren und ins Internet stellen und es ist eigentlich verdammt schwer für junge Bands da noch aufzufallen.

Otti:
Das sehe ich ja auch immer bei MySpace, wenn mich da irgendwelche Bands anschreiben oder auch wenn man sich da einfach durchklickt, man hat im Endeffekt soviel Input, dass man sich auf die einzelnen Sachen gar nicht mehr so einlassen kann.

Alexander:
Ja auch als Musikliebhaber muss man viel mehr suchen. Es ist zwar alles verfügbar, aber Du hast soviel an Auswahl, dass es sehr schwer ist, und dann orientieren sich viele an irgendwelchen Foren wo Gleichgesinnte aus bestimmten Musikrichtungen sich treffen. Aber das find ich ein bischen schade, denn es geht ja nicht darum, dass man bloß eine Richtung hört, sondern man soll ja aus allen Richtungen, aus möglichst vielen Musikrichtungen das Beste rausfiltern können. Und das erfordert viel Zeit und Geduld.

Otti:
Das ist natürlich auch ein gutes Thema. Was hörst Du so, wenn Du nicht gerade Musik machst?

Alexander:
Alles mögliche. Ich habe tausende von CDs und Platten, und das geht von Mittelalter, Rennaissance, Barock-Musik bis hin zu aktuellen Rock-, Alternative- und sonstigen Platten.

Otti:
Also würdest Du dich da auch als Sammler bezeichnen?

Alexander:
Naja ich war Sammler, ich habe ganz früh schon angefangen zu sammeln. Ich war immer besessen von Schallplatten. Aber je mehr man arbeitet als musiker, desto weniger Zeit hat man oft, Musik zu hören. Manchmal hat man auch gar keine Lust mehr, wenn man den ganzen Tag Musik macht im Studio oder Proberaum, dann muss man auch die Ohren zur Ruhe kommen lassen. Da ist es ganz vernünftig, mal einfach nur ein Buch zu lesen ohne Musik im Hintergrund.

Otti:
Ich vermute mal, Fernsehen ist jetzt auch nicht so deine Welt, oder?

Alexander:
Fernsehen? Zeitverschwendung... Ich meine, wenn man sich für ein bestimmtes politisches Magazin oder für eine Talkshow oder derartiges interessiert, dann kann man das natürlich gerne tun. Heutzutage ist das ja auch alles verfügbar, man kann dann auf die Webseite gehen und sich die ganzen Beiträge angucken, man ist nicht mehr abhängig von der Uhrzeit. Genauso muss man auch nicht mehr auf Radio- oder Musiksendungen warten, so wie früher. In meiner Jugend kam dann noch eine bestimmte Sendung zu einer bestimmten Uhrzeit, und dann musste man dasitzen, ansonsten hatte man keine Chance, das irgendwo anders herzukriegen. Heute ist alles verfügbar. Wir sind inflationär. Leider wachsen die jungen Menschenheute mit dem Gefühl auf, dass alles ständig verfügbar ist und der Wert der Musik ist gefallen. Das liegt auch an der Musikindustrie. Mein Gott, inzwischen gibt es den Download für 9 Cent habe ich gelesen. Das ist so... bizarr! Auch die großen Märkte, die schönen Plattenläden von früher gibt es ja nicht mehr, bzw selten. Ja gut, hier in Berlin, wo ich lebe, gibt es natürlich noch solche Indie-Läden, aber wenn man sich die Republik anschaut, gibt es da gewisse Märkte, die einem sagen, dass Geiz geil ist und ähnliches. Und die verkaufen dann zum Beispiel Flachbildfernseher und du bekommst umsonst noch eine CD dazu, das ist alles ein bischen... cheap.

Otti:
Also ich habe früher auch gerne mal durch diese Läden gestöbert und geschaut, ob man irgendwo noch ne Rarität findet oder einfach mal was, wo man noch nie davon gehört hat... Aber das Thema hatten wir ja vorhin schon.
Du meintest gerade, du liest auch mal gerne? Hast Du da vielleicht gerade eine besondere Empfehlung für mich, weil ich gerade auch mal wieder viel zum lesen komme?

Alexander:
Eine Empfehlung? Naja es gibt doch hunderte tolle Bücher. Unter den aktuellen Büchern ist sicherlich Unendlicher Spaß von David Foster interessant, wenn man sich die 1000 Seiten antun möchte.

Otti:
Worum geht es da?

Alexander:
Die ganze Globalisierung und die Gesellschaft heutzutage. Der gute hat sich ja leider umgebracht, aber das Buch ist ein wichtiges Zeitdokument der heutigen Generation.

Otti:
Das heisst du liest generell auch eher Bücher mit Inhalt, also nicht einfach nur zur Unterhaltung?

Alexander:
Naja reine Unterhaltungsromane sind quatsch, aber man kann sich ja auch hervorragend mit Dostojewski oder Kafka unterhalten, das ist alles eine Frage der Einstellung. Aber für irgendwelche esoterischen Unterhaltungsromane ist mir meine Zeit dann doch zu schade. Oder diese ganze Vampir-Hysterie zur Zeit, diese Bis(s)-Romane... Ohje... Ja das muss nicht sein.

Otti:
Das ist nicht unsere Zeit unsere Welt, nicht wahr?

Alexander:
*lacht* Ja!

Otti:
Du bist ja auch schon ganz schön rumgekommen durch die ganzen Touren. Reist du auch privat sehr gerne, oder bist Du da lieber zuhause und sagst: "Jetzt will ich meine Ruhe haben"?

Alexander:
Na ich bin schon ganz gerne mal zuhause, wenn ich die Zeit dazu habe, aber ich reise auch sehr gerne, doch. Aber möglichst an ruhige Orte, wo wenig los ist - wenn man das findet.

Otti:
Das wird heutzutage immer schwieriger, ja.

Alexander:
Da muss man sich die richtige Jahreszeit und den richtigen Ort aussuchen. Wenn man es kann, das ist natürlich auch nicht so einfach.

Otti:
Nochmal kurz zum Album, das erscheint ja jetzt... warte, wann war das nochmal genau?

Alexander:
Morgen!

Otti:
Ach ja, morgen. Habt ihr da auch schon viel Feedback zu bekommen? Also auch mal Rezensionen gelesen oder so, oder interessiert dich das gar nicht?

Alexander:
Naja im Laufe der ganzen Interview-Arbeit jetzt bekommt man natürlich auch von seinen Promotern Ergebnisse. Ich lese das jetzt nicht alles, aber wenn da was ganz besonderes ist, also dass man zum Beispiel zum "Album der Woche" oder zum "Album des Monats" gekürt wird... Zum Beispiel in der Sonic Seducer mit dem Test auf Platz 1 gelandet, was ja doch ein gutes Zeichen ist. Und manchmal gibt es ja auch ganz besondere Dinge, wenn auch mal Leute von denen man das gar nicht erwartet das Album ganz besonders gut finden. Aber ich muss sagen, die Rezensionen bisher sind wirklich erfolgversprechend, also es scheint wirkich ein spannendes Album zu sein für die, die es bis jetzt angehört haben.

Otti:
Und sicher auch viele Leute die lange drauf gewartet haben und sich gesagt haben, "Jetzt endlich wieder Deine Lakaien".

Alexander:
Joa ich weiß gar nicht ob da jetzt so viele Leute drauf gewartet haben, aber scheinbar sind wir nicht ganz vergessen worden. Fünf Jahre Pause von Studioalbum zu Studioalbum ist natürlich schon gewagt.

Otti:
Ja, gerade in der heutigen, schnelllebigen zeit eben.

Alexander:
Genau, wo man nicht mehr weiß, wer letztes Jahr der "Superstar" war.

Otti:
Wäre das für dich eine Option, einfach mal bei so einem Casting-Wettbewerb mitzumachen und zu schauen, wie weit du kommst?

Alexander. Das ist ja theoretisch gar nicht möglich. Naja ich weiß nicht... Also wenn du von diesen Fernseh-Formaten sprichst, das ist ja alles furchtbar. Die Art und Weise, wie da geurteilt wird und... nee nee nee...

Otti:
Ja, aber gerade deswegen fänd ich es halt interessant, wie zum Beispiel so ein Dieter Bohlen auf dich und deine Stimme reagieren würde. So rein aus Neugier.

Alexander:
Och der fänd das bestimmt nicht gut. Das passt ja gar nicht in seine ästhetische Welt!

Otti:
Du bist ja auch keine Frau und hast keine... dicken Titten. ;)

Alexander:
Ja nee, der findet ja auch Sänger gut... Gut Dieter Bohlen ist ja tatsächlich... ähm, ja... Ein Vertreter dieser Unterhaltungsindustrie, die mich völlig kalt lässt. Das ist nichts was man braucht.

Otti:
Dann kommen wir trotzdem langsam mal zum Ende, ich muss das ja auch irgendwann alles mal abtippen.

Alexander:
Und ich muss auch zum nächsten Kollegen.

Otti:
Eine Frage habe ich aber noch! Und zwar wüsste ich ganz gerne, was Du unter gar keinen Umständen als deine "Berühmten letzten Worte" in die Geschichte eingehen lassen willst.

Alexander:
Puh... *überlegt sehr lange* Da fällt mir nichts ein, tut mir Leid. Die letzten Worte... Also ich persönlich fände es ganz gut, wenn mein Ableben nicht unbedingt ein großes Medienecho hervorrufen würde.

Otti:
Gut, dann danke ich dir auf jeden Fall nochmals!

Alexander:
Danke ebenfalls!

Otti:
Ich fand es sehr sehr schön.

Alexander:
Freut mich, und viel Spaß mit dem Album.

Otti:
Werd ich auf jeden Fall haben.

Alexander:
Und wo sitzt Du? Bei Hamburg, oder?

Otti:
Nee, ich sitze am Niederrhein.

Alexander:
Ach so, stimmt! Kölner Ecke. Na dann sieht man sich ja vielleicht im E-Werk.

Diese "Einladung" konnte ich natürlich nicht ausschlagen. Zwar kam es dort nicht zu einem persönlichen Treffen, aber zu einem wundervollen Deine Lakaien-Konzert, von dem ich euch schon vor ein paar Tagen in meinem Bericht vorschwärmen konnte. Es kann so schön sein, wenn Träume Wirklichkeit werden. ;)

www.deine-lakaien.com

Art des Interviews: Telefon
21.10.2010 by Otti
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