Elvenking: Red Silent Tides

Spitzohren auf musikalischen Abwegen... Sogar deren König? Bei Gromrils Barte, das kann ja nicht gut gehen! Wenn wir das zulassen, wer weiß was dann als nächstes passiert, vielleicht Orks die an der WM im Synchronschwimmen teilnehmen? Waffenbrüder, lasst uns eine Mauer um den Elfenwald ziehen, um schlimmeres zu verhindern...
Dumm nur, dass die Baumkrabbler wohl tatsächlich etwas von guter Musik verstehen. Tatsächlich darf man Elvenking heutzutage wohl mit Fug und Recht zu den großen des Fantasy Metal zählen. Die Italiener haben sich in ihren gut 13 Jahren Bandgeschichte stetig weiterentwickelt, 2007 dann mit ihrem Album The Scythe den großen Durchbruch geschafft und sind seitdem aus dem internationalen Headbanger-Kollektiv nicht mehr wegzudenken.

Nachdem die mittlerweile auf stattliche sechs Mitglieder angewachsene Gruppe vor zwei Jahren das Akkustik-Album Two Tragedy Poets veröffentlichte, ist nun wieder ein verstärktes Werk am Start: Red Silent Tides bietet epischen Powermetal mit Folk-Anleihen, also schwungvolle Klänge wie man sie von Elvenking kennt und liebt. Ihren Stil konsequent verfeinert, arbeiten die Langohren mit verschiedenen Mitteln, um so einen wahrhaft energetischen Sound zu kreieren, bei dem elegante Soli ebenso ihre Daseinsberechtigung haben wie stampfende Rhytmen und synphonische Passagen. Aber auch Tendenzen in Richtung Hard Rock kann man auf Red Silent Tides ausmachen, das schön straighte What´s Left Of Me zelebriert hier gute Rockmusik, ohne dabei die innere Harmonie des Albums zu zerstören.

Letztlich unterstreichen Elvenking einmal mehr ihren Anspruch, im epischen Powermetal-Bereich zu den ganz Großen zu zählen, mit Red Silent Tides um so mehr. Perfekte Kompositionen, phantastisches Flair und wohlklingende Hymnen bedürfen keiner weiteren Worte: Hört einfach selbst rein!

Veröffentlichung: 17.09.2010