Dunkle Beschwörungsrituale, mystische Formeln und schwarze Magie - Necromicon vertonen quasi das, was das gleichnamige, berüchtige Buch enthält. Die Musik zehrt, zelebriert und zersetzt, im positiven Sinne natürlich, wenn man so will. Mit The Return Of The Witch bringen sie genau diese Hexenmagie zurück, sehr zur Freude ihrer Anhänger, die nun schon 7 Jahre auf neues Material warten durften. Eine lange Zeit, doch die Geduld hat sich ausgezahlt. Necronomicon beweisen einmal mehr, dass sie zu reifem und vielschichtigem Metal fähig sind.
Irgendwo zwischen Schwarz- und Todesmetal bietet das neue Album eben besagte, an okkulte Beschwörungen erinnernde Kompositionen. Mal stampfend, dann wieder mit treibenden Riffs ausgestattet, entwickeln die einzelnen Tracks eine fesselnde Eigendynamik. Schon der Opener Into The Fire reisst den Hörer tief in den Höllenschlund, begleitet vom stark dominierenden Drumset inklusive Doublebase-Hammer, nicht jedoch ohne ihn mit den Choralen gefallener Engel aufzufangen. The Awakening pointiert dann den eingeschlagenen Weg, zieht die temposchraube leicht an und stellt die relativ simplen, aber eingängigen Gitarrenriffs in den Vordergrund. Höchste Fallgeschwindigkeit erreicht der fallende Engel (bzw Hörer) dann bei The Time Is Now, um schliesslich in die Untiefen der Necropolis zu stürzen. Hier warten zehrende Orgelklänge und der intonierte Zwiegesang der Dämonen, welcher sich direkt unter die Schädeldecke festsetzt.
In The Order Of The Moon wird dann wieder auf kraftvollere Klänge gesetzt, der längste Track des Albums spielt sämtliche Stärken von Necronomicon aus, indem Tempowechsel, Pianosolo und wummernde Headbang-Rhytmen gekonnt kombiniert werden. Es folgt der Titelsong (The Return Of The Witch), eine eher klassische Blackmetal-Hymne, die sich aber durch ihre Purität ideal ins Gesamtgefüge einfügt und das allumfassende Gefühl einer schwarzmagischen Reise noch verstärkt.
Doch dann wissen Necronomicon gänzlich zu überraschen: Lillith bildet ein akustische Synthesizer-Brücke ins Finale, eine monotone Zauberformel irgendwo zwischen Voodoo und Orient. Besagtes Ende der Reise bilden dann Alpha And Omega sowie Seven, wie der Titelsong eher Standardkost, jedoch wohltemperierte und auf den Punkt zelebrierte Stücke.
Tatsächlich verliert sich The Return Of The Witch zum Schluss hin ein wenig in Monotonie, wodurch der Gesamteindruck vom mystischen Opus etwas leidet (zumindest in unserer subjektiven Interpretation). Insgesamt aber bietet das Album fesselnden Black-/Death-Metal auf oberstem Niveau - Eine unbedingte Kaufempfehlung!
Trackliste
01. Into The Fire
02. The Awakening
03. The Time Is Now
04. Necropolis
05. The Order Of The Moon
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06. The Return Of The Witch
07. Lillith
08. Alpha And Omega
09. Seven
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Veröffentlichung: 04.06.2010
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