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Man kann es gar nicht oft genug betonen: Nicht selten sind es die kleinen Club-Konzerte mit mehr oder minder unbekannten Bands, die den größten Spaß bringen.
So begab es sich, dass unsere Freunde von Entera ihr 20-jähriges Jubiläum mit zahlreichen deutschlandweiten Gigs zelebrieren wollten. Kaum einer davon führte jedoch in meine Nähe, lediglich der Auftritt am 27.03.2010 im Wild Rover zu Aachen lag halbwegs in meinem regulären Einzugsbereich. Grund genug, das kultige Thrashmetal-Trio in der Grenzstadt zu besuchen...
Was mir dabei beinahe entgangen wäre war, dass auch andere Combos an diesem Abend aufspielen sollten. Erst am Samstag bei den Vorbereitungen zum Konzert fiel mir am Flyer auf, dass eine gewisse Combo namens Company of Heroes ebenfalls auftreten sollte - Freakwave überlas ich glatt erstmal. Erst am Abend (zwischen CoH und Entera) wurde ich dezent darauf hingewiesen, dass jene Lokalhelden den Abend als dritter Act beenden würden.
Company of Heroes
Aber ich will nicht zu weit vorgreifen. Kommen wir also zur Anreise, dem ersten Abenteuer bei nahezu jeder Veranstaltung. Wenn ich eingangs drauf hinwies, dass Aachen in meinem Einzugsbereich liegt, ist das nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich kann ich mich an meinen letzten Besuch in dieser ca 150 km entfernten Stadt gar nicht mehr erinnern, ich bin mir aber sicher, ich war schonmal dort. Und ich weiß, dass ein Cousin von mir da wohnt, den ich ursprünglich auch gleich zum gemeinsamen Konzertbesuch animieren wollte, aber dann wochenlang nicht mehr erreichte. Also zog ich auf gut Glück alleine los, im Auto und mit Navi, welches zum Glück kurz vor der Abreise auch wieder auf die Idee kam, zu funktionieren.
Auch die Parkplatzsuche in der Nähe des Wild Rover erwies sich als einigermassen problemlos... Lediglich ein Umstand machte mir Sorgen: Offiziell sollte man einen Parkschein ziehen, was mir aber von diesem vermaledeiten Parkscheinautomaten konsequent verwehrt wurde. Der mochte jegliches Kleingeld einfach nicht, und so ging ich das Risiko ein, einen überteuerten Parkzettel vom Aachener Ordnungsamt zugestellt zu bekommen. Vorweg sei gesagt: Ich hatte Glück. Achso, die Hin- und Rückreise versüßte ich mir übrigens mit der mehr als genialen Don Harris-Hörspielreihe, welche ich euch in Kürze hier auf Nightshade vorstellen werden.
Vorm Wild Rover standen dann auch bereits die Company of Heroes-Leute, als ich eintraf - ein deutliches Zeichen für Rauchverbot im gesamten Laden. Das allerdings war auch nicht weiter tragisch, das Wild Rover ist ein schlauchförmiger und überschaubarer Irish Pub, der Weg vor die Tür und an die frische Luft war also jederzeit schnell abgeschritten. Ansonsten sei zu dem Laden gesagt, dass er recht gemütlich ist und über äußerst sympathische Inhaber verfügt.
Entera
Entera aufzufinden erwies sich in dem kleinen Lädchen somit auch nicht als all zu schwierig. Zwar erkannte ich Drummer und Gitarrist nicht auf Anhieb (gab ja in letzter Zeit mal wieder Besetzungswechsel), aber sprechenden Menschen wird gern geholfen, und Carsten und seine Jungs versteckten sich auch nicht vor mir. Zunächst war ein Interview für die kommende DVD geplant, genau das was eigentlich einer von euch Lesern hätte machen sollen, wenn es denn wenigstens einen mutigen Recken für die entsprechende Verlosung gegeben hätte.
So kam ich also zu dieser Ehre. Mit Camcorder, Bühnenscheinwerfern als Beleuchtung und meinem Spickzettel schritten wir zum Gespräch - Heraus kam ein lustiges und kurzweiliges Interview, welches Carsten uns übrigens auch noch für Nightshade abtippen will.
Wie schon erwähnt, machten Company of Heroes als eine Art "Local Support" den Opener. Mit einer rumpeligen, aber durchaus tauglichen Mischung aus Metal und Rockmusik suchte das Aachener Quartett Gehör beim Publikum. An dieser Stelle sei übrigens erwähnt, dass die Musiker den ganzen Abend nicht über eine PA abgenommen wurden, sondern ganz "Oldschool " mit ihren selbst eingestellten Amps daher dröhnten - Die Soundqualität glich daher eher einem Garagen-Punk-Konzi... Aber wer mich kennt weiß, dass ich sowas liebe.
Mit lockeren Sprüchen und Songs wie This Moment, No Lack of Faith oder Oh Yeah veranschaulichten Company of Heros ihr Potential und ihre Bühnentauglichkeit, und hinterliessen einen positiven Eindruck. Reinlauschen geht natürlich auf deren MySpace.
Freakwave
Bei einer Verschnaufspause vor der Tür geschah es dann: Ich lernte eine wilde Horde kennen (vornehmlich Frauen), welche mir mit allen erdenklichen Mitteln klarmachten, dass Freakwave DIE Stars in Aachen sind, eine göttliche Offenbarung und die potentensten Hengste im Stall. Okay, letzteres hab ich dazu gedichtet, aber da einige Mädels aus dieser Truppe mit Bandmitgliedern verheiratet, verschwägert oder einfach nur zusammen waren, liegt diese Annahme wohl Nahe.
Allen voran nahm mich die Silke in Beschlag, entführte zwischenzeitlich meine Camera, um mir wilde "Backstage"-Aufnahmen zu verschaffen und auch um jedes arme Freakwave-Member dazu zu nötigen, sich mit mir ablichten zu lassen. Ab diesem Zeitpunkt wurde aus einem lockeren, aber standardmässigen Konzertabend dann auch eine absolute Party, denn die trinkfreudigen Mädels, ihre Begleiter und ich ließen keine Gelegenheit aus, um einen Schabernack nach dem anderen zu treiben.
Den Gig von Entera genoss ich also in äußerst charmanter Gesellschaft. Jürgen, Carsten und Martin eröffneten ihren Gig fulminant mit The Better Past, um dann gleich einen thrashigen Kracher abzuliefern: Mit Ace of Spades von Motörhead brachen Entera die Dämme. Generell hatten sich die Nürnberger schlauerweise überlegt, recht viele Cover ins Set zu nehmen, schliesslich waren sie als einzige angereiste Band so etwas wie Aussenseiter, und konnten vom lokalen Publikum kaum erwarten, dass diese allzu viele Enetra-Songs mitgröhlen konnten. Mit einer ausgewogenen Mischung aus eigenem Material (wie z.B. You Pull Me Down) und Fremdadaptionen schaffte es die Band, ordentlich für Stimmung unter der kleinen Publikumsschar zu sorgen. Ein paar weitere Auszüge aus der Setlist: Each Day, Orgasmatron und Crystal Mountain.
Regelmässige Nightshade-Leser sollten www.entera.org natürlich schon kennen.
The Girls
Anschliessend folgten weitere Foto-Orgien seitens Silke, zu denen ich nur auf die Bildergalerien weiter unten verweisen möchte...
Als Stars von Aachen gaben Freakwave dann den Headliner natürlich vor verstärktem Fanpublikum. Was soll ich sagen? Die Show war klasse, Frontmann Sascha und auch Bassmann Heiko z.B. spielten und performten eigentlich mehr im Publikum, als vor selbigem. Der Schweiss tropfte, es wurde getanzt, gegröhlt und gefeiert. Dabei kamen natürlich auch Songs vom kürzlich von mir vorgestellten Erstling Does it hurt?, wie z.B. Just a part of it, den Ohrwurm Everyday oder I won´t break, aber auch ein paar noch nicht offiziell veröffentlichte Stücke wurden vorgetragen. Leider mussten Freakwave ihr Set etwas abkürzen, um den Lärmschutzbestimmungen (22 Uhr war Schicht im Schacht) nachzukommen, aber nicht ohne sich von den Fans frenetisch feiern zu lassen.
Auch hier einfach mal der Link zur Website: www.freak-wave.de
Im Anschluss wurde noch eine kleine Weile in und vor dem Wild Rover gefeiert, inklusive netten Gesprächen mit den Leuten von Entera und Freakwave. Da erstere aber noch eine verdammt lange Heimreise vor sich hatten, letztere ihre mittlerweile sehr heiteren Begleiterinnen irgendwo in Sicherheit bringen mussten, und mich ein gewaltiger Hunger plagte, löste sich diese Zusammenkunft letztlich auch auf.
Was bleibt, ist die Erinnerung an einen unglaublich lustigen und unterhaltsamen Abend.
Visuelle Eindrücke:
Galerie 1
Galerie 2
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