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NTFM 2010: Speisen, Reisen, Zaubereyen

Schlemmen, Feiern und Verreisen - Das sind drei der liebsten Freizeitbeschäftigungen des modernen Menschen, und kombiniert gibt das natürlich auch kumulierte Freuden. Wen wundert es da, dass die Veranstalter der jährlichen Natur- und Freizeitmesse Niederrhein über die Jahre ihr Programm erweitert haben, um all diese Themen unter einen Hut zu kriegen? Im letzten Jahr wurde daher erstmalig die Messe Essen und Geniessen ins Konzept übernommen, und hat sich gleich als voller Erfolg erwiesen. Zur diesjährigen NTFM 2010 gab es dann einen weiteren Leckerbissen, der das Angebot um viele weitere Highlights erweitert hat: Den Markt der Epochen inklusive Abendkonzert mit fünf hochkarätigen Szene-Acts aus dem Bereich Gothic und Mittelalter.

Gerade letzteres war natürlich von uns von besonderem Interesse, als wir von dieser Veranstaltung erfuhren. Die Neugier geweckt, kontaktierten wir den Veranstalter und fassten auch das restliche Angebot näher ins Auge - Und siehe da: Das Gesamtpaket bot in sich einen ganz besonderen Reiz. Besonders die Speisehallen mit allelei Köstlichkeiten zum Testen waren (neben dem Mittelaltermarkt) prädestiniert für investigative Nightshade-Recherchen und sollten mich - um das schonmal vorweg zu nehmen - nicht enttäuschen. Mittelaltermarkt, Konzert mit Top-Lineup und dann noch Reiseangebote vor allem in Wanderregionen, auch ein Otti sollte sich auf dieser Messe definitiv wohlfühlen.
Als tatkräftige Helfer hatte ich diesmal neben der Brummelhexe auch meine Mutter dabei - Wie ich leidenschaftliche Mittelaltermarkt-Gängerinnen. Abends zum Konzert sollte zudem Samuel zu uns stoßen, doch das Tagesprogramm gingen wir zu dritt an. Eine lustige Truppe war es also, die am 06.02. die Messe Niederrhein unsicher machte.

Natur- und Freizeitmesse

Tatsählich war für unsere Delegation die Kernmesse noch diejenige, die vergleichsweise uninteressant war. Das lag aber vor allem daran, dass viele niederrheinische Gemeinden und Aussteller hier Präsenz zeigten, die man als in der Region geborener Mensch nunmal kennt - Zumindest wenn man auch mal über den Tellerrand des eigenen Wohnortes hinaus schaut. Zwar gab es auch einige Stände reisenswerter Regionen aus ganz Deutschland, aber die Muse sich da hinein zu vertiefen hatten weder Nicole, noch meine Mutter, noch ich.
Interessant war das Angebot generell dennoch. So war natürlich der Airport Niederrhein mit einem großen und auffälligen Stand vertreten und hat seinen Status als Touristik-Motor der Region unterstrichen. Aber auch andere niederrheinische Freizeitanbieter präsentierten sich auffällig und gaben interessierten Besuchern Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten, sich der Natur und Vielfalt unserer Heimat hinzugeben. So gab sich die aktuelle Walbecker Spargelprinzessin die Ehre, der Kesseler Bootsverleih lud zum Paddeln auf der Niers ein, und der Seepark Janssen gab bei Sekt interessierten Paaren Auskunft über die Möglichkeiten, im eigenen Hause Hochzeitsfeiern und andere Familienfeste zu veranstalten.
Neben zahlreichen regionalen Anbietern gaben sich auch einige Touristikziele aus dem Rest der Republik die Ehre, so z.B. Aus dem Emsland, dem Allgäu oder auch diverse Ruhrgebietsstädte.


Käsespezialitäten

Messe Essen und Genießen

Größere Aufmerksamkeit durch unsere kleine Forschertruppe bekam hingegen der kulinarische Bereich dieser Messe. Hier gabs Leckereien aller Art zu entdecken, aber auch Hersteller diverser Küchenutensilien boten Mögklichkeiten zum Konsumieren und Informieren. So lockte der bekannte Kochbehälter-Hersteller AMC mit fettfrei gebackenen Pfannkuchen an seinen Stand, während wenige Schritte weiter die Käsmaus ihre vielfältigen Käseköstlichkeiten zur Probe bot. Den Kräuterbonbon-Stand hatten die Veranstalter wohlweislich an den Rand der Halle gestellt - Man konnte die kleinen Leckereien dennoch lange riechen, bevor man des Verkäufers gegenwärtig wurde.
Es wäre müßig, hier alle Aussteller zu erwähnen, die zudem fast alle auch sehr freudig Kostproben gegeben haben, aber einen möchte ich hier dennoch hervorheben: Armbrusters Hoflädele hat unser gesamtes Trüppchen sowohl mit seinen sympathischen Mitarbeitern, als auch mit leckeren und besonderen Schnäpsen und Likören in den Bann gezogen. Besonders die diversen Eierlikör-Sorten, die die aus dem Schwarzwald stammenden Damen und Herren mitgebracht hatten, waren sowohl mir als auch den mich begleitenden Ladys ein Genuss.

An dieser Stelle sei kurz erwähnt, dass es auf der gesamten Messe natürlich noch sehr viel mehr zu entdecken gab, als die in diesem Bericht erwähnten Stände, und dass wir noch bei so manchem weiteren Angebot hängen geblieben sind - Alles zu erwähnen würde diesen Bericht jedoch träge machen, zumal jeder wohl eigene Präferenzen hat, wenn er sich über touristische und kulinarische Angebote informiert. Denjenigen, die dieses Jahr nicht in Rheinberg waren, sei auf jeden Fall ein Besuch nahegelegt, selbst die unter euch für die das ganze vielleicht zu "spießig" klingt: Es ist überraschend, wie sehr einen eine solche Auswahl an Angeboten fesseln kann.
Aber kommen wir zum Hauptgrund unseres Besuches:

Der Markt der Epochen

Wie eingangs bereits erwähnt, waren der angekündigte Mittelaltermarkt und das Abendkonzert letztlich der ausschlaggebende Punkt, warum diese Großveranstaltung für uns ein Pflichtbesuch sein sollte. Süchtig nach mediavalem Ambiente, bot ein solcher Markt im Spätwinter genau das, was wir uns erhofft hatten. Aufgrund der Jahreszeit war natürlich auch dieser Teil der Messe überdacht, aber schritt man durch das Tor in die entsprechende Halle, umfing einen gleich wieder jener Zauber, der allen Mittelaltermärkten anhaftet: Romantische Nostalgie, der Geruch diverser Bratereyen, die Melodien der Spielleut - der Markt der Epochen ließ hier keine Wünsche übrig.
Für die musikalische Untermalung am Tage sorgten vor allem Adivarius, die mit ihrer klassischen Spielmannsmusik Jung und Alt gleichermaßen begeisterten. Metschänken reihten sich an Schmieden und Verkaufsstände - Was leider fehlte, waren natürlich Handwerker und Lagerleute, was aber wohl auch Indoor und auf einer Messe weniger Sinn gemacht hätte.

Zum spannenden Programm gehörten auch diverse Lesungen von Autoren wie Sabine Ebert und Markus Heitz, welcher vor allem durch den Klassiker Die Zwerge mittlerweile weitreichend bekannt wurde. Dessen Lesung, die sich vornehmlich um sein neues Buch Drachenkaiser drehte, führten sich Nicole und ich dann auch zu Gemüte, und und erlebten so eine kurzweilige Stunde voller Anekdoten, die Herr Heitz damit abrundete, seinem Publikum die hohe Wahrscheinlichkeit dem Vampirismus zu verfallen vorzuführen. Die Lesung jedenfalls führte die Vielschichtigkeit des Schaffens von Markus Heitz vor Augen und war dann leider auch wieder viel zu schnell vorbei.

Sehr einladend war im Übrigen auch der Stand vom Pech-lein, dessen Inhaber "Highlander" und sein holdes Weib zu manchem leckeren Getränk luden. Besonders auch während des Abendkonzerts boten diese uns eine schöne Anlaufstelle, um zwischen den Bands mal ein paar Minuten Abstand zu gewinnen.

Abendkonzert


Markus Heitz

Höhepunkt des Tages war natürlich, zumindest für diejenigen, die sich wie wir für entsprechende Musik interessieren, der Konzertabend mit gleich fünf Topacts aus dem Gothic-/Medieval-Bereich. Bevor es losgehen sollte gab es noch ein Wiedersehen mit dem sympathischen Qntal-Manager Philipp, welchen ich ja auf dem Amphi-Festival 2009 kennengelernt habe, und mit dem ich natürlich gleich mal meinen Met teilte. Aber auch das eine oder andere gepflegte Bierchen mit Timur von Schöngeist und unserer lieben Jana vom FX-Radio steigerten die Stimmung und die Vorfreude zu jenem Minifestival, welches dann folgen sollte.


Nachtgeschrei

Nachtgeschrei:
Als Opener waren Nachtgeschrei wohl ideal besetzt. Mit Songs wie Windstill und Der Meister sorgte die Mittelalterrock-Band aus Frankfurt sofort für jene energiegeladene Stimmung, welche den Rest des Abends dominieren sollte. Tilman, Hottie und Co fegten über die Bühne als gäbe es kein Morgen mehr, und täuschten vom ersten bis zum letzten Takt keinerlei Müdigkeit vor.
Nach ihren ersten beiden Alben Hoffnungsschimmer und Am Rande der Welt sorgen die Jungs derzeit vor allem auf den Festivalbühnen dieser Welt für Furore, und hier auf dem Markt der Epochen bewiesen sie einmal mehr, dass Liveauftritte absolut ihre größte Stärke sind.

Nachtgeschrei.de
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Mantus
Eher andersherum sieht es da leider immernoch bei Mantus aus. Wundervolle, einfühlsame Musik macht die Truppe um Frontfrau Thalia (mit Pause) ja schon seit vielen Jahren, aber Livekonzerte sind nach wie vor Neuland unter dem Mantus-Banner. Die ruhigen und melancholischen Melodien klingen live zwar auch angenehm, aber zwischen allerlei Rockbands fällt die Musik natürlich aus dem Rahmen, zumal die Soundabmischung bei diesem Gig leider eher mässig war. So wundert es nicht, dass sich die Begeisterung bei Teilen des Publikums in Grenzen hielt, während die Fans der Band natürlich manche Freudenträne vergossen.
Alles in allem war dies sicher auch ein schöner Auftritt, der aber in einem entsprechenden Rahmen mit ähnlichen Bands sicher mehr Freude bereitet hätte. Songs wie Kleiner Engel flügellos oder Untergang haben nunmal einen ganz besonderen aber auch speziellen Zauber...

Mantus.de
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Schöngeist
Noch recht neu auf dem musikalischen Parkett, haben sich Schöngeist bereits einen beachtlichen Fankreis erspielt. Zahlreiche Konzerte (unter anderem als Vorband von Letzte Instanz) und das Debüt-Album Liebeskrieger machen aus der Band ein ernst zu nehmendes Phänomen - ein Umstand, den sie auch an diesem Abend unterstrichen.
Mit deutschsprachigen Lyrics und Rockpop-Hymnen ließ der Frauenschwarm Timur einen Kracher nach dem anderen (z.B. seinen Hit Unsterblich) vom Stapel. Eine gewisse Arroganz versprühend, die im Übrigen abseits der Bühne gar nicht zum Tragen kommt, bietet der türkischstämmige Musiker alles, was man von einem angehenden Rockstar erwartet.

Schoengeist-Music.de
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Schöngeist

Staubkind
Weit über den Status eines Newcomers hinaus ist mittlerweile Staubkind, das Gothrock-Projekt um Terminal Choice-Gitarrist Louis Manke. Ich hatte sie bereits schon auf Festivals gesehen, aber hautnah in der ersten Reihe waren die Berliner erst recht ein Genuss. Hits wie Halt mich, Viel mehr, Dein Engel schweigt und Keine Sonne wurden zelebriert, während Louis und seine Crew das begeisterte Publikum in den Bann zogen.
Zwar lassen Staubkind ihre Fans nach Zu Weit sehnsüchtig auf einen dritten Longplayer warten, Konzerte wie dieses zeugen aber von der ungebremsten Energie des Quartetts, welches im Übrigen dieses Jahr unter anderem auf dem Zita-Rock zu sehen sein wird.

MySpace

Qntal

Der Headliner des Abends, Qntal, fiel etwas aus dem Rahmen, weil dies der Einzige von Elektroklängen dominierte Act war. Dies wiederum dürfte niemanden gestört haben, steht diese Band doch seit ihrem Debüt vor fast 20 Jahren wie keine andere für die Verschmelzung jener Musikrichtung, welche man als "Electromittelalter" bezeichnen könnte. Michael, Fil und Syrah haben zeitlose Musik geschaffen, welche einfach begeistert, und spielten sich an diesem Abend quer durch ihre Schaffensgeschichte, wobei natürlich die Klassiker wie Ad Mortem Festinamus und das Palästinalied nicht fehlen durften. Zuletzt brachte die Band 2008 ihr Best Of auf den Markt, auch hier erwartet die Fangemeinde einen hoffentlich erscheinenden Nachfolger.
Mit den synthetisch-mediavalen Klängen von Qntal klang der Abend dann auch bei ausgelassenem Tanz aus, bevor es dann galt sich auf den Heimweg zu machen.

Qntal.de
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Qntal

Fazit

Zwei Messen, ein Mittelaltermarkt und ein Festivalabend in einem - Diese Mischung war definitiv außergewöhnlich, aber eben auch gerade dadurch spannend. Zwar gab es auch kleinere Mängel (vor allem was die Aufteilung und Verfügbarkeit der sanitären Anlagen angeht), davon abgesehen aber kann man den Veranstaltern der Natur- und Freizeitmesse nur Lob aussprechen: Hier wurde wirklich jedem Besucher reichlich Unterhaltung und Information geboten. Für uns hat sich der Besuch in jedem Fall gelohnt.

Bildergalerien:

Mantus
Nachtgeschrei
Qntal
Schöngeist
Staubkind
Menschen und Impressionen

Website:

www.ntfm.de

03/07/10 by Otti

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