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Interview (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

Saltatio Mortis: Zwischen Tai Chi und Wahnsinn

In weniger als zwölf Monaten drei Interviews mit einer Band. Es scheint, als würden sich die Spielleute von Saltatio Mortis auf Nightshade - insbesondere bei der weiblichen Fraktion der Schreiberlinge - einer besonderen Beliebtheit erfreuen. Gerade erst hat unsere Nadine die Totentänzer vor ihrem wunderbaren Konzert im Duisburger Eventschloß Pulp zu einem Plausch geladen und ihnen die ein oder anderen Informationen entlockt, da bot sich mir durch unsere Kooperation mit FX Radio ebenfalls die Möglichkeit zu einem kleinen Frage-Antwort-Spiel mit dem Frontmann der Mittelalterpunks. Eine solche Chance verstreichen zu lassen, würde für mich als bekennender Fan der Spielleute beinahe einem Sakrileg gleichen und so habe ich diese Schuld nicht auf mich geladen und stattdessen ein paar Neuigkeiten im Lager Saltatio Mortis mit Alea besprochen:

Nic:
In einer guten Woche startet der zweite Teil eurer Wer Wind Saet-Tour. Wie zufrieden seid ihr bisher mit der Tour und was waren die schönsten Erlebnisse?

Alea:
Hallo, hier ist Alea von Saltatio Mortis. Mit der bisherigen Tour sind wir mehr als zufrieden. Es waren wundervolle Konzerte, mit jeder Menge Besucher, welche uns jede Nacht mit einer Energie zur Seite standen, die ihresgleichen sucht.
Mein schönstes Erlebnis auf der Tour war das Konzert in Erfurt. Dort hatten wir die wenigsten Besucher auf der Wer Wind Saet-Tour, jedoch haben diese es geschafft, genauso laut zu sein wie 700 Gäste am Abend zuvor. Ich habe noch nie ein so textsicheres Publikum erlebt.

Nic:
Gerade auf der Tour hat sich herausgestellt, dass die Fans ganz besonderen Gefallen an dem Stück Freiheit gefunden haben, der ja nur als Bonus-Track auf der Limited Edition von Wer Wind Saet enthalten war. Hat euch das überrascht oder habt ihr den Song ganz bewusst als etwas Besonderes markiert?

Alea:
Eigentlich nicht. Es war für uns eine sehr schwere Entscheidung festzulegen, welche Songs wir als Bonus-Tracks setzen müssen. Zwei Songs mussten es sein. Am Ende mussten wir Streichhölzer ziehen.


"Tai Chi und das Shaolin Kung Fu sind zu festen Bestandteilen meines Tagesablaufes geworden"

Nic:
Wenn man sich euren Termin-Kalender für dieses Jahr anschaut, dann habt ihr euch mit allen MPS-Terminen, Festivals wie ZitaRock, Blackfield und Burgfolk einen enormen Live-Plan aufgeladen. Wie bereitet ihr euch auf so einen Auftritts-Marathon vor?

Alea:
In einer Band wie Saltatio Mortis ist das der ganz normale Wahnsinn. Die Vorbereitungen bestehen aus dem täglichem Üben eines jeden Einzelnen. Dazu absolvieren wir noch zwei Gesamtproben pro Woche.

Buchmaxe

Nic:
Wenn man euch als Band auf der Bühne erlebt und euren Tourplan berücksichtigt, müsst ihr menschlich als Gruppe sehr gut harmonieren. Beschreib mal deine Bandkollegen jeweils mit einem oder zwei kurzen Sätzen bitte - die beste Eigenschaft und die größte, vielleicht auch liebenswerteste Macke.

Alea:
Dann möchte ich mit unserem dienstältesten Spielmann beginnen.

Falk:
Er ist der Ruhepol unserer Band. Ein großartiger Diplomat und Redner. Er könnte jedem Eskimo einen Kühlschrank verkaufen und er hat die unglaubliche Fähigkeit überall und zu jeder Zeit schlafen zu können.

Lasterbalk:
Unser Schlagzeuger und Possenreißer. In 10 Jahren Saltatio Mortis habe ich ihn wohl fast besser kennengelernt als mich selbst. Genau das ist wahrscheinlich auch der Grund, dass es mir so leicht fällt, seine Texte zu vertonen. Er ist ein sehr tiefgründiger Mensch, den es zu entdecken lohnt. Seine größte Macke ist wohl sein Hang zum Exzess.

Elsilbador:
Dieser Mann ist zum StandUp Comedian geboren. Ich kenne niemanden, der so schlagfertig und witzig sein kann. Auf jede noch so spitzfindige, verbale Herausforderung kann er mit einer noch schärferen und amüsanten Antwort kontern. Er liebt seine Pipes über alles und ist ein Meister in deren Bedienung. Seine größte Macke ist, dass er genauso himmelhoch jauchzend, wie auch zu Tode betrübt sein kann. Dazwischen gibt es eigentlich keinen Zustand.

Samoel:
Er ist ein weiteres absolutes Partytier in unseren Reihen. Samoel ist für jeden Spaß zu haben, ist aber auch nie zu feige, die Konsequenzen seiner Taten in vollem Umfang zu erdulden. Seine private Seite ist eine eher ruhige. Man sollte sich aber vor Turnieren in Worms 3D hüten. Seine größte Macke: Er ist ein Bayer :)

Bruder Frank:
Unser Quotenasiat. Obwohl - manchmal habe ich das Gefühl habe, dass meine angeeignete asiatische Ader oft ausgeprägter ist, als seine Angeborene. Was aber doch für seine Abstammung spricht ist, dass er stets kontrolliert und möglichst perfekt ist. Musikalisch besitzt er einen unfassbaren kreativen Pool, der gepaart mit dem Meinen, für die meisten Songs von Saltatio Mortis zuständig ist und war. Seine größte Macke und Stärke ist sein Perfektionismus und die ewige Selbstkontrolle.

Jean:
Unser französischer Neuzugang des letzten Jahres, ist mir in seinem Wesen sehr verwandt. Wir haben ähnliche Interessen und können Stunden mit asiatischen Filmen verbringen. An der Percussion kenne ich kaum jemanden, der ihm das Wasser reichen kann. Des Weiteren singt er wie ein junger Gott. Seine größte Schwäche kann wohl der von Lasterbalk gleichgesetzt werden. Es darf keine Party ausgelassen werden, auch wenn man bitter am nächsten Morgen dafür zahlen muss.

Nic:
Die meisten Fans werden bereits wissen, dass du Tai Chi nicht nur praktizierst, sondern auch unterrichtest. Was gibt dir der Sport und welche Philosophie verbindest du damit?

Alea:
Tai Chi und das Shaolin Kung Fu sind zu festen Bestandteilen meines Tagesablaufes geworden. Ich war schon immer ein sehr Kampfsport begeisterter Mensch. Diese beiden Kampfkünste faszinieren mich durch die enorme Verbindung von Körper und Geist. Ich habe durch das Training und die Besuche des Shaolin Tempels in Berlin Einblick in den Chan Buddhismus und die Philosopie des Taoismus erhalten. Diese beiden Glaubensrichtungen sind so eng mit den Kampfkünsten verbunden, dass eine Trennung im Training meiner Meinung nicht möglich ist. Die daraus resultierenden Tugenden des WUDE sind für mich zu einigen der wichtigsten Grundpfeilern meines Handelns geworden.

Nic:
Wo wir gerade beim Sport sind: Was macht denn dein Training bei Daniel Lösch? Wann dürfen wir mit den ersten dreifachen Saltos auf der Bühne oder zumindest neuen Trainingsvideos rechnen?

Alea:
Einen dreifachen Salto werde ich wohl nie schaffen. Aber vielleicht werden in einem halben Jahr meine Fortschritte zu sehen sein. Bis dahin heißt es: ÜBEN ÜBEN ÜBEN!

Nic:
Ich - und ich weiß, dass ich damit nicht allein stehe - finde, dass du dich stimmlich mit dem aktuellen Album Wer Wind Saet auf ein ganz neues Level erhoben hast. Wie pflegst du dein wichtigstes Instrument auf Tour und was unternimmst du zur Stimmbildung?

Alea:
Ein ganz essenzieller Bestandteil ist mein Unterricht bei meiner Gesangslehrerin Vera Nicklas von VocalLessons.de. Ihr Lehrsystem ist das Beste, was mir passieren konnte. Einmal in der Woche bin ich bei ihr im Unterricht. Ansonsten übe ich täglich eine Stunde. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist auch hier die körperliche und seelische Fitness. Ein von Sorgen geplagter, verspannter und schwacher Körper wird nie eine kräftige Stimme hervorbringen können. Abgesehen davon trinke ich ca. 4 Liter Wasser am Tag und versuche mir nicht die Nächte um die Ohren zu schlagen.

Nic:
Die meisten Fans verfolgen ja regelmäßig im Internet eure Mitteilungen via MySpace und Twitter. Insofern dürfte ja auch vielen bereits bekannt sein, dass ihr derzeit an neuen Songs arbeitet. Wie weit seid ihr und was kannst du bezüglich des neuen Materials schon verraten?

Alea:
Wie schon gesagt - wir sind dabei. Es gibt schon eine Menge Rohversionen, die nun perfektioniert werden wollen. Von der Anzahl würden sie schon jetzt den Rahmen eines Albums sprengen. Aber mehr wird nicht verraten. Es soll ja spannend bleiben.

Nic:
Die Arbeiten zum Songwriting für Wer Wind Saet und auch die Studioarbeiten habt ihr fleißig mitgefilmt und die Fans via Internet teilhaben lassen. Wird das auch bei neuen Aufnahmen der Fall sein?

Alea:
Auf jeden Fall. Des Weiteren gibt es auch immer wieder neue Podcasts auf unserer Webseite Saltatio-Mortis.com zu bestaunen.

Nic:
Ihr habt mit Wer Wind Saet ganz sicher den Sturm geerntet, den ihr euch erhofft habt, vielleicht sogar mehr als das: Spürt ihr aufgrund des immensen Erfolges nun einen größeren Druck im Nacken oder lässt euch der Erfolg ruhiger werden?

Alea:
Natürlich gibt es einen gewissen Leistungsdruck, aber ich persönlich kann sehr gut damit arbeiten. Ja, es spornt mich sogar zu höherer Leistung an. Und der Sturm, den wir entfachten, trägt uns stetig voran und schenkt uns neue Energie.


"Wir sind immer noch Spielleute und ganz normale Menschen."

Nic:
Wo wir schon bei Dingen wie MySpace und Twitter sind: Ich weiß, dass es als Fan ganz besonders erfreulich ist, wenn man durch solche Internet-Möglichkeiten besonders "nah am Geschehen" ist. Viele Bands halten sich da eher bedeckt, während ihr mit Nachrichten und Videos detaillierte Einblicke gestattet und auch auf den Märkten immer für eure Fans erreichbar seid. Wie wichtig ist euch das unmittelbare Kontakt-Halten und warum?

Alea:
Wir sind immer noch Spielleute und ganz normale Menschen. Der persönliche Kontakt ist und wird uns immer sehr wichtig sein. Was gibt es schöneres als mit den Menschen, die unsere Arbeit schätzen und unterstützen Zeit, zu verbringen.

Nic:
Inzwischen ist ja der Vorverkauf für euer Jubiläums-Konzert am 15.Oktober gestartet und ein paar kleine Details (die Foto-Aktion am Einlass - Akustikauftritt und Met-Ausschank bei der Aftershowparty) sind ja bereits bekannt. Selbstverständlich kann ich unmöglich darauf verzichten zu fragen, ob du nicht vielleicht doch noch eine Kleinigkeit - z.B. einen der Special Guests - verraten kannst. Im Zweifelsfall auch gern mehr ... ;)

Alea:
Tut mir Leid. Ich kann nicht mehr verraten, außer, dass es ein Erlebnis werden wird, das seinesgleichen sucht. Natürlich werden wir Gäste auf der Bühne begrüßen - aber wer, das ist noch geheim.

Nic:
Nach zehn Jahren darf man als Künstler ja auch gerne einmal zurückschauen. Worauf bist du in der Entwicklung von Saltatio Mortis besonders stolz und welche Wünsche hast du für die Zukunft der Band?

Alea:
Auf die persönlichen Veränderungen und unser stetiges Wachsen an den Aufgaben und Anforderungen unseres Lebens.
Zukünftige Wünsche: Möge es stets so weitergehen und wachsen. Des Weiteren hoffe ich, dass wir immer mehr Menschen mit unserer Musik begeistern und somit noch mehr Freude schenken können.

Nic:
Deine letzten Worte in diesem Interview darfst du selbstverständlich frei wählen. Was sollen die Fans erfahren, was wolltest du schon immer mal loswerden, welche Spielmannsweisheit gilt es zu teilen?

Alea:
Schwierig. Eine meiner wichtigsten Weisheiten ist: DER WEG IST DAS ZIEL.

Nic:
Vielen Dank an dieser Stelle für die Zeit und Mühen. Ich freue mich sehr darauf euch im März und Dezember in Wuppertal und auf dem Burgfolk, sowie diversen MPS live zu erleben. Viel Glück und eine tolle Saison 2010 wünsche ich!

Alea:
Ich habe zu danken. Alles Gute!

www.saltatio-mortis.com

03.03.2010 by Brummelhexe
Saltatio Mortis in unserer Band- und Künstlerdatenbank

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