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The Synthetic Dream Foundation: Mechanical Serpent

Jetzt musste ich doch glatt mal schmunzeln... Da sitzt man am Rechner, lauscht seit einer Weile der Musik eines bis dato unbekannten Projektes und versucht ein wenig mehr in Erfahrung zu bringen, und dann entdeckt man das: Der deutsche Bereich der Website von The Synthetic Dream Foundation ist wohl eine der skurrilsten Übersetzungen, die ich je gelesen habe, so obskur, dass es schon fast wieder als Kunst durch geht.
Zum Glück ist dies keine wirkliche Referenz für Brett Branning, den Kopf hinter dieser Musikformation (bestehend aus ihm selbst und Gastsängerinnen), der sich Zeit seines Lebens mit Kunst aller Art befasst hat, vor allem aber in den Tiefen der Klangkünste seine Berufung fand. The Synthetic Dream Foundation ist somit sowas wie das Baby des US-Amerikaners, und zwar eines, welches er als liebevoller Vater pflegt und langsam zur Reife hochgezogen hat.

Mit Mechanical Serpent hat Mr Branning nun sein viertes Album seit der Gründung von TSDF im Jahre 2003 veröffentlicht, ein Werk voller düsterer Kunstwerke, elektronische Kompositionen aus Schmerz, Melancholie und Traumwelten. Transzendenz ist das Stichwort, Poesie die Sprache, aber auch rhythmische, industriell angehauchte Klänge beherrscht der Meister, wie das ungemein tanzbare A silvered freeze beweist. Die Gastsängerinnen (mit Namen Marcela Bovio, Susan Siren, Tamara Kent und Summer Bowman) verleihen den von ihnen mitgetragenen Songs neoklassischen Hauch, und über dem gesamten Album schwebt eine unverkennbare Note von Ambient. The Synthetic Dream Foundation will sich nicht in Genre-Kostüme kleiden, und das spürt man, weswegen Mechanical Serpent aber noch lange keine Homogenität missen lässt.

Jemandem, der so angenehme Sounds produziert, sei also verziehen, dass eben jene eingangs erwähnte Seite unfreiwillig komisch erscheint. Tatsächlich scheint Brett Branning die deutsche Sprache sogar zu lieben, die letzten drei Alben zumindest enthielten allesamt Tracks in unserer Mutterzunge. Und gerade der Serpentine Mix von Auf dem see, der auf Mechanical Serpent eingebettet ist, gehört zu den absoluten Highlights der Scheibe. The Synthetic Dream Foundation ist Liebhabern dunkler Elektronik in jedem Fall wärmstens zu Empfehlen.

Trackliste
01. Glittered ripples from the depths
02. Invoking the beast
03. Auf dem see (serpentine mix)
04. On whom the dreadful claw
05. The spectre´s masquerade
06. The one eyed maiden
07. Puzzlebox (mechanism mix)
08. Ascent to heaven´s eye
09. A silvered freeze

Veröffentlichung: 01.03.2010

The Synthetic Dream Foundation - Website
Cover

03/02/10 by Otti

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