Als Danse Macabre kürzlich das Signing von Waves Under Water verkündete, war es in erster Linie der Name der Formation und der Fakt, dass das Label um Bruno Kramm ein Händchen für außergewöhnliche Bands hat, der mich neugierig werden ließ und dazu brachte mir bereits auf dem MySpace der Schweden einen Hör-Eindruck verschaffen zu wollen. Und siehe da, die kleinen Proben verfehlten ihren Sinn nicht und machten Appetit auf mehr. Nun steht mit Serpents And The Tree das Debütalbum kurz vor seiner Veröffentlichung und es war mir somit ein persönliches Anliegen und - soviel sei verraten - auch wahres Vergnügen noch einmal genauer hinzuhören.
Waves Under Water, das sind Angelica Segerbäck und ihr unglaublich zu Ohren gehender Gesang - Johan Svärdshammar, der den Klang der Unterwasserwellen nicht nur kompositorisch, sondern auch am Synthesizer verantwortet und unterstützend seine Stimme leiht - und Richard Kretschmer, der an den Drums den Rhythmus vorgibt. Was bei der Zusammenwirkung dieser drei schlussendlich entsteht, könnte man irgendwie in die Kategorien Dark Wave, Electro und Gothic einordnen oder aber - und dafür würde ich plädieren - die Kategorisierung lassen und sich stattdessen einfach von der Musik gefangen nehmen lassen.
Bereits die ersten Töne von Serpents And The Tree geben ein Versprechen, das Waves Under Water im Verlauf des ganzen Longplayers nicht brechen werden. Totalausfälle gibt es auf der Scheibe nicht - Langeweile sucht man vergeblich - stattdessen findet man satte Sounds, eingängige Melodien und Lyrics und eine ausgefeilte, opulente Produktion, die zu überzeugen weiß. Dennoch sind längst nicht alle Stücke so temporeich wie der Opener "My Cup", das genau wie "Summerland, der namensgebende Track "Serpents And The Tree" und "I Am The Ocean" in jedem Club für volle Tanzflächen sorgen dürfte. Aber gerade auch die etwas langsameren Nummern wie "Because She Is Immortal" und "Dead Leaves" sind bis ins Detail so bezaubernd ausgearbeitet, dass sie einen ganz besonderen Charme versprühen. Meine persönlichen Highlights waren neben "Still Here", vor allem "Nothing More" und "Winter Garden" - alle drei ausgestattet mit dem Ohrwurm-Gen und definitivem Sucht-Faktor.
Würde man "Arielle, die Meerjungfrau" noch einmal als Erwachsenen-Version verfilmen, müsste die Filmmusik von Waves Under Water beigesteuert werden - so märchenhaft schön sind sie, die Klangschlösser, in denen man auf Serpents And The Tree wandelt und so nixenhaft-hypnotisch und sirenenhaft-verführend ist die Stimme von Angelica Segerbäck. Egal ob man sich vom Beat einfangen lassen und tanzen will oder an einem kühlen Herbstabend als Kapitän seiner Badewanne in Träumen versinken und die absolute Entspannung erfahren will - Serpents And The Tree ist der Soundtrack dazu!
Trackliste:
01. My Cup
02. Thirsty
03. Summerland
04. Because She Is Immortal
05. Serpents And The Tree
06. Split In Two
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07. Still Here
08. Dead Leaves
09. Nothing More
10. Winter Garden
11. I Am The Ocean
12. Wake The World
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Veröffentlichung: 09.10.2009
Waves Under Water @ MySpace
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