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Hämatom sollten zumindest den regelmässigen Nightshade-Lesern längst ein Begriff sein. Mit ihren Alben Wut und Stay Kränk sorgten NORD, OST, Süd und WEST bereits mächtig Furore, es war den Tonträgern aber auch deutlich anzumerken: Hämatom dürften live noch viel geiler klingen!
Um diese These zu festigen, und nebenher noch ein Interview mit den Jungs zu führen, nahm ich mir also am 30. Januar um den Gig Hämatom and Friends im Oberhausener Helvete zu begutachten.
Hatedotcom
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Da es an diesem Tag (wie so oft in letzter Zeit) fürchterlich schneite und ich trotz Glatteis pünktlich zum Interview erscheinen wollte, machte ich mich zeitig auf den Weg. Dies war zudem mein erster Besuch im Helvete - übrigens ein sehr geiler Laden für Metal-Freunde, der im Erdgeschoss eine großräumige Kneipe und im Keller halt den überschaubaren, aber für solche Gelegenheiten vollkommen ausreichenden Konzertraum birgt.
Da aber die Strassen (zumindest auf dem Hinweg) überraschend gut geräumt waren, und mich mein Navi zuverlässig zum Club führte (der im Übrigen gar nicht weit vom Eisenlager entfernt liegt), kam ich noch vor offiziellem Einlass an. Das führte dann auch dazu, dass ich die Jessi kennenlernte, ihres Zeichens einer der größten Fans von Hämatom, und auch die erste bekannte Person mit einem Tattoo von der Band. Ein wunderbarer Zufall, hatte ich doch vorher noch der lieben Steph von Absolut Promotion gegenüber großmäulig getönt, dass ich zwar alleine hinfahren würd, mir dann aber meine Begleitung einfach "erflirte". Und da Jessica eine absolut sympathische und liebenswerte Person ist, hatte ich somit diese wagemutige Prophezeiung glatt erfüllt.
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Über Jessi lernte ich dann auch im Anschluss Juli kennen, die Merchandise-Lady von Hämatom, die es sich im Keller bereits mit Shirts, CDs und anderem Konsumzeug gemütlich gemacht hatte. Um es kurz zu sagen: Den Rest des Abends verbrachte ich mit diesen beiden Damen, wenn ich nicht gerade meiner Arbeit nachging. Kreatives Merch-an-den-Mann-oder-die-Frau-bringen, interessante Gespräche und die Verteidigung des Verkaufsstandes gegen allzu volltrunkene Metaller gehörten hier ebenso dazu wie diverse Anekdoten und Geschichten, die ich über das lustige Partyleben der Hämatome in Erfahrung bringen konnte. Selbst wenn alle Konzerte grottig schlecht gewesen wären - Alleine für die beiden Mädels hat sich der Besuch im Helvete schon gelohnt.
Zunächst aber galt es natürlich noch, Hämatom zu interviewen, was Juli auch ohne Probleme in die Wege leitete. Fast die gesamte Band (bis auf Bassist WEST, der sich Gerüchten zufolge noch vom Gelage am Vorabend in Berlin erholen musste) folgte meinem Ruf, und wir setzten uns zu einem spannenden und interessanten Gespräch zusammen, welches ihr wohl in Kürze hier auf Nighthade nachlesen dürft.
Rost
Support für Hämatom waren an diesem Abend die beiden lokalen Metalbands Hatedotcom und Rost. Während letztere anscheinend noch ziemlich am Anfang ihrer Karriere stehen und dafür schon recht soliden Black Metal fabrizieren, haben Hatedotcom es schon etwas weiter gebracht, und letztes Jahr mit Fragments Of Scare ihren ersten Longplayer veröfentlicht. Außerdem planen sie laut Homepage angeblich eine halbe Welttournee - Was daraus nun wirklich wird lässt sich leider noch nicht beurteilen.
Sowohl Rost als auch Hatedotcom waren musikalisch solide bis gut, hatten aber Mühe das etwas magere Publikum wirklich in Partystimmung zu versetzen. Die anwesenden Gäste blieben zumeist auf großer Distanz zur Bühne, lauschten und ließen mir so viel Platz zum fotografieren, was aber Aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse dennoch keinen großen Spaß machte. Somit verzog ich mich auch recht schnell wieder zu den Mädels am Merch-Stand und lauschte der Musik aus der Ferne. Schlecht waren aber beide Bands nicht, also weder Hatedotcom noch Rost, und nett waren die Mitglieder der Bands, die ich im Backstage und drumherum kennenlernen konnte, allemal.
Mehr Infos:
Hatedotcom @ MySpace
Rost @ MySpace
Hämatom
Hauptgrund meines Besuches an diesem Abend, und somit auch die Band, die ich von vorne bis hinten in vollen Zügen genossen habe, waren natürlich Hämatom. Die Alben waren einfach nur cool, beim Interview kamen die Jungs sympathisch rüber, und so freute ich mich natürlich wahnsinnig auf diesen Gig. Und als die Band dann voll maskiert auf die Bühne kam und die ersten Takte von Friss oder Stirb anschlugen, bestätigten sich alle Erwartungen! Zwar waren für Hämatom auch nicht viel mehr Gäste angereist als für die Vorgruppen, das Publikum drängte sich aber dennoch dicht vor der Bühne und feierte dort ordentlich ab, was dem Quartett um Frontmann NORD sichtlich Freude bereitete.
Und so entwickelte sich ein kleiner, aber fulminanter Auftritt, bei dem Hämatom sich quer durch ihre bisherigen Scheiben wetzten. Egal ob der Titelsong Stay Kränk vom aktuellen Album, Butzemann von der Debüt-EP oder Leck Mich! (enthalten auf Wut), die Band rockte sich bis an den Rand der Extase, und das Publikum hüpfte und bangte was das Zeug hält, zeigte sich ausserdem extrem Textsicher beim Mitgröhlen.
Zudem, ist Hämatom endlich mal wieder eine Band, bei der die Bezeichnung "Show" ernst genommen wird. Zahlreiche Spielereien wie die Gummipuppe "Heidi" beim Song Spieglein oder eine Mini-Pyroshow, welche Sucht noch intensiver werden ließ, runden hier das Gesamtbild ab.
Highlight war (neben meinem persönlichen Favoriten Schau sie spielen Krieg) aber mit Sicherheit die Performance bei Häschen. Hier holten Hämatom eine junge Dame aus dem Publikum auf die Bühne (ihr Name war wohl Marie), stülpten ihr eine Hasenmaske üebr den Kopf und sie "durfte" dann das besungene Häschen geben - hüpfend natürlich! Was sich für Außenstehende komisch anhört, ist, wie ich im nachhinein erfuhr, ein festes Ritual bei jedem Hämatom-Konzert. Und wenn es echte Fans erwischt, fühlen diese sich gar geehrt...
Nach dem Konzert hing ich noch ne Weile mit Jessi und der Band ab, passte beim Abbauen mit auf, dass sich keine Langfinger näherten und ließ so den Abend gemütlich ausklingen, nur um dann doch irgendwann den Heimweg anzutreten. Das bedeutete, erst mein Auto unter einer Schneedecke ausfindig zu machen, und dann vorsichtig und langsam überzugefrorene Strassen gen Niederrhein zu fahren, mit einem Lächeln auf den Lippen und einem wunderschönen Konzertabend hinter mir. Beim nächsten -Konzi in der Nähe bin ich auf jeden Fall wieder mit dabei!
Mehr zu Hämatom:
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